Ein Tunnel als Lösung?
Neuer Vorschlag für verkehrsgeplagte Uckerather
Uckerath - Zur Lösung der großen Verkehrsprobleme an der Bundesstraße 8 in
Uckerath hat der Beirat bei der Unteren Naturschutzbehörde des
Kreises jetzt einen überraschenden Vorschlag gemacht: Er sprach sich
gegen alle schon lang diskutierten Trassen für eine Umgehung aus und
empfahl den Bau eines Tunnels, um die weitere Verkehrsbelastung für
die Ortschaft auszuschließen. Derzeit werden auf der B8 in Uckerath
täglich rund 18 000 Fahrzeuge gezählt und es kommt ständig zu
langen Staus im Ortskern. Die geplante Ortsumgehung für Uckerath
wurde deshalb gerade erst im neuen Bundesverkehrswegeplan als
dringlich ausgewiesen. Das Gremium empfiehlt einstimmig, eine
Tunnellösung in die Überlegungen mit einzubeziehen. Dieser Vorschlag
soll auch dem Bundesministerium für Verkehr und digitale
Infrastruktur vorgelegt werden. Er geht zurück auf eine Initiative
von Diplomingenieur Erich Bornheim, der früher im Planungsamt der
Stadt Hennef engagiert war. Nach ersten Schätzungen einer Frankfurter
Ingenieur- und Tunnelbaufirma würden die Baukosten einschließlich
fünf Notausstiegen bei einer Länge von fast drei Kilometern
allerdings über 111 Millionen Euro kosten. Ganz erheblich wären auch
die auf über eine Million Euro geschätzten jährlichen
Unterhaltungskosten für Verkehrsüberwachung, Belüftung und
Beleuchtung etc. Bornheim sieht nur Vorteile durch die Tunnellösung.
Landschaft und Naturschutz würden nicht beeinträchtigt,
Schallschutzmaßnahmen der Uckerather in ihren Häusern entfielen und
durch die Verkürzung der Umgehungsstrecke könnten Energie und
Material eingespart werden. Der Hennefer rechnet im Zusammenhang mit
den für die B8 in Rheinland-Pfalz vorgesehenen Maßnahmen und einer
schnellerer Anbindung an die A560 mit einem noch höheren
Verkehrsaufkommen. Anders sieht das Beiratsmitglied Achim Baumgartner
vom BUND. In den nächsten Jahren sei mit einer erheblichen Zunahme
der Elektroautos zu rechnen, und dadurch werde auch die Belastung bei
der Durchfahrt von Uckerath geringer, betonte Baumgartner in der
Sitzung. Deshalb halte er den Vorschlag für eine Tunnellösung für
verfrüht. Nach der persönlichen Ansicht des Vorsitzenden des
Beirats, Siegfried Cunz, kann für die Ortsumgehung nur eine
Tunnellösung in Frage kommen. Alle bisherigen Planungen seien
nämlich mit nicht mehr auszugleichenden Schäden für Landschaft und
Natur verbunden, sagte Cunz im Beirat.
- Harald Röhrig
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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