Investition am Knapsacker Hügel
Altholz thermisch verwerten
Hürth - RWE Power geht den Weg zur konsequenten CO 2 -Minderung auch im
Geschäftsfeld Veredlung weiter: Auf dem Knapsacker Hügel in Hürth
wurde jetzt eine Anlage zur Aufbereitung von Altholz sowie weiterer
biogener Brennstoffe in Betrieb genommen.
(me). Mit deren Hilfe kann RWE Power neben Klärschlamm auch anderes
biogenes Material der thermischen Verwertung zuführen und so weiter
den Brennstoff Braunkohle ersetzen. „Wir liefern damit einen
weiteren Beitrag, um das Ziel von RWE – klimaneutral bis 2040 – zu
erreichen“, betonte Vorstandsmitglied Dr. Lars Kulik. „Ebenso
gestalten wir damit den Strukturwandel in unserer Region.“ Im
Beisein von Frank Rock, Landrat im Rhein-Erft-Kreis, Hürths
stellvertretendem Bürgermeister Peter Prinz, Bodo Middeldorf,
Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) ,
Jochen Musiol, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Sparte
Veredelung und Karl-Heinz Stauten, Leiter der Sparte Veredlung, wurde
von einem Radlader die erste Schaufel Holzpellets auf das neu
errichtete, zum Kessel führende Förderband geladen.
Die Biomasseanlage zerkleinert und siebt stündlich bis zu 50
Kubikmeter Altholz und führt es wie auch andere biogene Brennstoffe
der energetischen Nutzung im Kessel K des Betriebsteils Goldenbergwerk
zu. Die Investitionskosten betragen hierbei rund sieben Millionen
Euro.
Im Anschluss besichtigten Landrat Frank Rock, Bürgermeister Dirk
Breuer, Bodo Middeldorf, Lars Kulik und Karl-Heinz Stauten gemeinsam
das Baufeld der geplanten Klärschlamm-Trocknungsanlage und nahmen
symbolisch den ersten Spatenstich vor. Mit der Errichtung der Anlage
soll unmittelbar nach erteilter Genehmigung gestartet werden. Dank der
Vortrocknung von 75 auf 10 bis 15 Prozent Feuchte hat Klärschlamm
einen ähnlich hohen Heizwert wie Braunkohle. Damit kann in den RWE
Kraftwerken die derzeit eingesetzte Menge an Rohbraunkohle reduziert
werden. „Wir setzen den Kohleausstieg um und stellen uns rechtzeitig
schrittweise darauf ein, indem wir die Braunkohle nach und nach durch
biogene Stoffe ersetzen“, erklärte Karl-Heinz Stauten. „Auf diese
Weise stehen unsere Anlagen auch künftig zur Verfügung, um – neben
der wichtigen Bereitstellung von Prozessdampf und Fernwärme für
unser Industriekunden – Klärschlamm, Altholz und andere Stoffe im
Interesse unserer Kunden umweltfreundlich zu verwerten – ein großer
Schritt zur Nachhaltigkeit.“ RWE investiert in die neue
Bandtrocknungsanlage, die Ende 2022 fertiggestellt sein soll, einen
zweistelligen Millionenbetrag.
Bereits seit rund 25 Jahren verwertet RWE Power in ihren Anlagen auf
dem Knapsacker Hügel in Hürth und in Frechen Klärschlämme aus der
kommunalen Abwasserreinigung. Wegen seiner Zusammensetzung darf er in
der Regel nicht mehr unmittelbar als Dünger in der Landwirtschaft
genutzt werden.
Die entsorgungspflichtigen Wasserverbände und andere
Kläranlagen-Betreiber setzen daher überwiegend auf eine thermische
Verwertung. Bei der Mitverbrennung wird das Material mit dem
Hauptbrennstoff Braunkohle zur Erzeugung von Prozessdampf, Fernwärme
und Strom genutzt. RWE Power hat im vergangenen Jahr rund 900.000
Tonnen Klärschlamm verwertet. Das entspricht rund der Hälfte des
Aufkommens in NRW.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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