Kulturpreis
Auszeichnung für das Lichtspielhaus
Berrenrath - Bereits im Oktober wurde das Berrenrather Lichtspieltheater, kurz
Berli genannt, mit dem Rheinlandtaler geehrt, im November gab es den
Kinoprogrammpreis der Film- und Medienstiftung NRW. Nun kam eine
dritte Auszeichnung hinzu. Im feierlichen Rahmen bekam André Jansen,
Kinobesitzer des Familienbetriebs in vierter Generation, den
Kulturpreis der Stadt Hürth verliehen.
Seit 1979 verleiht die Stadt Hürth einen Kulturpreis für
hervorragende Leistungen im Bereich der Musik, der bildenden und
darstellenden Kunst oder Literatur oder auch für besondere
Leistungen, die das Kulturleben in der Stadt maßgeblich bereichert
haben. Wie sehr das auch auf das seit 70 Jahren Familiengeführte
Berli-Theater zutrifft, unterstrich Bürgermeister Dirk Breuer in
seiner Laudatio.
Darin zog Breuer eine Parallele zum italienischen Film „Cinema
Paradiso“, in dem der dortige Filmvorführer Alfredo immer wieder
feststellt, dass „das Leben schwieriger ist als im Kino“. Der Film
sei, so Breuer, eine Ode an das Leben und das Kino und eine
Projektionsfläche für große Träume.
Höhen und Tiefen musste seit seiner Gründung auch das Berli erleben,
das entstand, als die Urgroßeltern André Jansens 1946 einen
ehemaligen Tanzsaal in Alt-Berrenrath zu einem Lichtspielhaus umgebaut
haben. „Auch das Berli bot in seiner Gründungsphase eine
Projektionsfläche für Träume sowohl der Besucher als auch der
Betreiber“. Nach den „goldenen Jahren“ kamen aber auch
schwierige, als in den 70er und 80er Jahren das Publikum ausblieb und
die Betreiberfamilie schon kurz davorstand, das Kino in einen
Supermarkt umzuwandeln.
Dass das Kino überlebt habe, sei nur dem großen Engagement von Otto,
Horst und jetzt André Jansen zu verdanken. Das Berli sei „ein
lebendiges Beispiel Hürther Kulturgeschichte“, argumentierte Breuer
und würde auch ohne Filmvorführungen als Kulturstätte
funktionieren, so etwa als Treffpunkt des Jazz Clubs, des Lions Clubs
oder der Kunst- und Kulturfreunde. „Ohne das Berli wäre die Stadt
um eine Institution ärmer“, urteilte Breuer und freute sich über
die einstimmige Entscheidung der Jury.
In seiner Ansprache dankte André Jansen vor allem seinen
Kooperations- und Geschäftspartnern, wie etwa dem HKV und dem
Hürther Kulturamt für die jahrelange Kooperation beim „Der
besondere Film“ und allen Mitwirkenden, die die Teilnahme am
„Kurzfilmtag“, aber auch an Konzerten und Sondervorführungen
ermöglichen. Sein Dank galt aber auch Freunden und Familie.
An der Preisverleihung im Kino-Saal des Berli nahmen unter anderem
auch Bundestagsabgeordneter Georg Kippels, Landtagsmitglied Frank Rock
und Kreistagsabgeordneter Klaus Lennartz teil. Unterhalten wurde das
Publikum vom Musiker-Duo Bernd Lechtenfeld (Posaune) und Robert
Mensebach (Gitarre), die als „Operation Tandem“ Melodien aus dem
Musical „Westside Story“ spielten.
Nach der Überreichung der Urkunde durfte sich André Jansen in das
Goldene Bucher der Stadt Hürth eintragen.
- Magdalena Marek
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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