Fachexkursion
„De Boekeberg“ fand besondere Beachtung
„Sowohl architektonisch als auch stadtplanerisch konnten wir wichtige Impulse gewinnen, die bei der Überplanung des Kreishausareals mit dem Projekttitel Agora berücksichtigt werden könnten. Ziel dieses ambitionierten Städtebau- und Strukturwandelprojektes ist es, im Hürther Zentrum einen Ort für Bildung und Kultur sowie zur Begegnung zu schaffen“, so die Bilanz von Bürgermeister Dirk Breuer nach einer zweitägigen Dienstreise in die niederländische Partnerstadt Spijkenisse, die wegen der Zusammenlegung mit dem Ort Bernisse seit 2015 offiziell den Namen Nissewaard trägt. Seit 1966 besteht die Städtepartnerschaft.
Hürth (me). Der Ort ist etwa 300 Kilometer von Hürth entfernt und befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Rotterdam.
Nach Begrüßung im Rathaus durch den Verwaltungsvorstand erhielten die Hürther eine Einführung in die Entwicklung der Stadt, bevor bei einer gemeinsamen Stadtführung die entstandenen Projekte vor Ort gezeigt und erläutert wurden. Die Gäste erfuhren, dass die rapide Entwicklung der Partnerstadt in Zusammenhang mit der des Rotterdamer Hafens steht. So wurde Ende der 90-er Jahre mit dem Bau eines neuen Stadtzentrums begonnen. Damit einher gingen verschiedene Projekte, wie beispielsweise die Errichtung mehrerer sogenannter „cultural icons“.
Besondere Beachtung fand die öffentliche Bücherei „de Boekenberg“, die weltweit zu den Top Ten der Büchereien gehört. Sie ist als Glaspyramide gestaltet, in der auf mehreren Ebenen Bücher zur Ausleihe zur Verfügung stehen. Darüber hinaus finden in dem Gebäude eine Vielzahl kultureller Veranstaltungen, wie Lesungen, Kurse und Seminare, statt. Auch für private Veranstaltungen können dort Räumlichkeiten gemietet werden. Mit einem Café wurde ein weiterer Treffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger geschaffen. Theater, Musik, Kabarett und Tanz stehen im 2014 eröffneten Theater „de Stoep“ im Mittelpunkt.
In den neuen Wohngebieten werden verschiedene Anforderungen mit nachhaltigen Materialien und architektonischen Gestaltungsformen bedient. Unmittelbar am Flussufer wurden moderne Hochbauten realisiert, in denen es Wohnungen verschiedener Größen gibt.
Die Entwicklungen in Spijkenisse sind noch nicht abgeschlossen und weitere Wohngebiete sind in Planung. In Rotterdam besuchte die Hürther Delegation das Architektur- und Stadtplanungsbüro „De Zwarte Hond“. Das Büro hat sowohl Projekte in Spijkenisse und in anderen europäischen Städten verwirklicht. Bei dem Besuch präsentierte es einige seiner Arbeiten in den Bereichen Zentrumsentwicklung und Gestaltung von Gebäuden. Besichtigt wurden ferner die zentral gelegene Markthalle mit diversen Restaurants sowie Verkaufsständen für Lebensmittel und landestypischen Erzeugnissen und Produkten. Besondere Beachtung fand das sogenannte Kubushaus - ein Wohnkomplex aus würfelförmigen Baukörpern in der Innenstadt.
Redakteur/in:Martina Thiele-Effertz aus Hürth |
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