Freiluftausstellung
Die großen Unbekannten
Hürth-Efferen - Honigbienen kennt jede und jeder. Aber wer weiß, dass es auch rund
30.000 verschiedene Arten von Wildbienen auf der Erde gibt? 585 Arten
davon leben in Deutschland. Einige sind winzig wie Ameisen, andere
können bis zu drei Zentimeter groß werden. Am bekanntesten unter
ihnen sind sicher die pelzigen Hummeln, die auch als einzige
Tomatenpflanzen bestäuben können.
(me). Wildbienen sind für die Artenvielfalt der Pflanzen sehr
wichtig. Viele Kulturpflanzen, die als Nahrung dienen, wie Äpfel,
Birnen, Beeren und Gemüse, sind von der Bestäubung durch Wildbienen
abhängig. Weniger Wildbienen bedeutet also auch weniger Nahrung und
weniger Vielfalt für uns Menschen.
„Wir fanden, dass man die Zusammenhänge zwischen unserem
Lebensstandard und den Insekten, die dazu beitragen, dass wir ihn
halten können, einmal genauer darstellen muss“, sagt Rolf Meier,
Initiator der Ökoinitiative Zum Komarhof in Efferen. „Und als wir
im vergangenen Jahr für unsere Arbeit den Klimaschutzpreis der Stadt
Hürth verliehen beka men, war das für uns ein Ansporn, nicht nur
durch Säen und Pflanzen im Garten ein wildbie nengerechtes Umfeld zu
schaffen, sondern unser Wissen auch weiterzugeben. Das haben wir nun
durch eine Ausstellung verwirklicht.“ „Wir haben die Tafeln auf
unserem Gartengelände so aufgestellt, dass man sie vom Fuß- und
Radweg „Zum Komarhof“ gut anschauen und lesen kann“, ergänzt
Peter Bremke, Mitglied der Initiative. Von ihm stammen die Entwürfe
für die stabilen Stellagen, in die die Tafeln einge passt worden
sind, und die von der Ökoinitiative in Eigenarbeit hergestellt und
fest verankert wurden. „Wir freuen uns über jeden, der dort
vorbeikommt und sich etwas Zeit nimmt, die Tafeln zu lesen.“
Aber wie konnte die Initiative sich so schnell so viel Wissen über
die Wildbienen aneignen, und woher stammen die beeindruckenden Fotos
von den vielen verschiedenen Arten und von den Blumen, die den
Wildbienen als Nahrung dienen?
„Wir hatten da ganz einfach auch ein bisschen Glück“, erzählt
Frank Möller. „In Wuppertal gibt es eine Spezialistin für Wildbie-
nen: Anja Eder. Die hatte gerade ein Buch mit tollen Nahaufnahmen von
Wildbienen heraus gebracht und viel über sie geschrieben. Die
Aufnahmen stammten alle von ihr selbst, und dazu betreibt sie mit
ihrem Mann noch ein Studio für Grafik-Design. Wir haben also auf der
Grundlage ihres Buches die Texte für die Tafeln entworfen, und Anja
Eder hat mit ihrem Mann, Michael Römer, anschließend die passenden
Bilder platziert und für ein professionelles Design gesorgt. Das
Ergebnis hat uns dann alle begeistert.“
„Wir werden jetzt auch zusammen mit den Wuppertalern überlegen, ob
wir die Tafeln nicht als Plakatsatz oder in anderer Form Schulen und
weiteren interessierten Einrichtungen anbieten können“, sagt Rolf
Meier. „Denn die Sensibilisierung für den Nutzen und auch den
Schutz von Wildbienen ist ja nicht mit einer einzigen Ausstellung
erledigt. Das bleibt ein Thema für die nächsten Jahre.“
Wer mehr zu dem Thema erfahren möchte, kann sich direkt an die
Ökoinitiative Zum Komarhof wenden: oekoinitiative.komarhof@gmail.com
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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