Ab sofort digital
Digitale Haltestelle Rathaus
In Hürth haben Haltestellen mit analogen, ausgedruckten Fahrplänen- und Tarifinformationen zukünftig ausgesorgt. Alle 113 Haltestellen des Stadtbusses mit insgesamt 209 Haltepunkten werden zu Digitalen Haltestellen. Diese ermöglichen den direkten, aktuellen Abruf von relevanten Informationen für Fahrgäste, wie beispielsweise Abfahrtszeiten, Linienfahrplan oder Tarifübersicht.
Hürth (me). Mit der Haltestelle Hürth Rathaus / Bürgerhaus ist nun die erste Bushaltestelle mit der digitalen Anzeige ausgestattet. Zusammen mit Bürgermeister Dirk Breuer wurde die Haltestelle jetzt offiziell in Betrieb genommen.
„Die neuen Haltestellen machen ein ordentlicheres Gesamtbild. Die alten Haltestellensäulen waren wirklich in die Jahre gekommen. Mit neuer Technik wird nun auch der Service verbessert“, sagt Bürgermeister Dirk Breuer.
Das Projekt wurde von den Stadtwerken Hürth in Auftrag gegeben und in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Verkehrsanbieter, der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) koordiniert.
Sukzessive werden im Stadtgebiet alle Haltestellen bestückt.
Stefan Welsch, Vorstand der Stadtwerke Hürth: „Die Ausstattung der Haltestellen mit digitalen Anzeigern bietet unseren Fahrgästen stets aktuelle und barrierefreie Fahrgastinformationen in modernem Format direkt an den Zugangspunkten für unsere Mobilitätsdienstleistung. Das Projekt vereint unsere Dienstleistungsorientierung am Bürger mit unseren Nachhaltigkeitszielen im Umweltverbund.
Alle Haltestellen werden zukünftig über ein kompaktes Gerät mit einem E-Paper-Display verfügen, das den Abruf verschiedenster, relevanter Informationen ermöglicht. Die anthrazitfarbenen, metallenen Boxen, die nur etwas größer als ein DIN A4-Blatt sind, werden durch eine Batterie betrieben und verfügen zusätzlich über ein Solarpanel. Sie erreichen damit eine Betriebsdauer von bis zu zehn Jahren, ehe die Batterie ausgetauscht werden muss. Da die Bildschirmdarstellung wie bei einem E-Reader (nicht farbig) funktioniert, sind die angezeigten Informationen auf dem Display auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut lesbar.
Welche Funktionen sind konkret auf dem Gerät zu finden?
Der erste Knopf aktiviert den Abfahrtsmonitor. Hier werden die ankommenden Linien mit Ziel und Live-Abfahrtszeiten angezeigt.
Wird eine Uhrzeit mit einem Sternchen „*“ eingeblendet, steht das für die „Soll-Fahrplanzeit“. Zusätzlich wird es in naher Zukunft eine Besetztgradanzeige geben, die mit bis zu drei geschwärzten Figuren die Menge der Fahrgäste im Bus angibt.
Der zweite Button führt zu den Fahrplänen aller Linien, die an der Haltestelle abfahren. Die notwendigen Tarifinformationen finden sich auf dem dritten Knopf und auf einem vierten Knopf sind Umgebungspläne und –informationen hinterlegt. Die Digitale Haltestelle spart damit große Mengen an Druckerzeugnissen und sie reduziert den Arbeitsaufwand im Haltestellenmanagement erheblich.
Für blinde oder sehbehinderte Fahrgäste ist zusätzlich ein erhabenes Bauteil mit Knopf installiert, das mit einer sogenannten „Push-to-Talk-“,Vorlesefunktion, aktuelle Fahrplanauskünfte und Störungsmeldungen erteilt. Gerade digitale Entwicklungen wie diese stärken barrierefreie oder -arme Zugänge mobilitätseingeschränkter Personen zum öffentlichen Personennahverkehr.
Zusätzliche Übersichtsanzeiger an ausgewählten Haltestellen
An den wichtigen Haltestellen und Knotenpunkten wie dem Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) sowie an den Stadtbahnhaltestellen Efferen, Fischenich, Hermühlheim und Kalscheuren werden große beidseitig bestückte Stelen installiert. Teil dieser Anlagen sind Bildschirme mit einer Größe von 46 Zoll. Auch diese verfügen über die Fahrplanauskunft mit chtzeitdaten und Auslastung, einen integrierten Lageplan und hinterlegten Umgebungskarten und im unteren Teil ist Platz für informative Videos oder auch Werbung. Die Anzeige ist hier vollfarbig möglich. Dr. Marcel Frank, Geschäftsführer der Regionalverkehr Köln GmbH: „Das Projekt vereint für uns sehr viele Vorteile und Ziele. Wir wollen smarte und zeitgemäße Lösungen, mit mehr Service für unsere Fahrgäste und Aufgabenträger, eine starke Orientierung in Richtung Barrierefreiheit und für unser Unternehmensziel Null Emission liegt ein wichtiger Fokus auf digitalen Lösungen im Sinne der Umwelt. Dazu gehört auch die Einsparung von Papier sowie ein nach Möglichkeit ‚automatisiertes Haltestellenmanagement‘.“
Vorteilhaft mit Blick auf Kosten und Umwelt wird sich zudem auswirken, dass man plant, alle alten Haltestellenfundamente für die Installation der neuen Anlagen zu nutzen.
Das Regionalverkehrsunternehmen RVK konnte das Projekt der Digitalen Haltestelle mit sechs seiner Gesellschafter und Aufgabenträger realisieren, was in einen Rahmenvertrag für die Umsetzung Digitaler Haltestellen in Hürth, Brühl und Wesseling sowie im Kreis Euskirchen, im Rheinisch-Bergischen Kreis und im Rhein-Sieg-Kreis mündete. Die Projektkosten belaufen sich auf rund 1,8 Millionen Euro. Beim Zweckverband go.Rheinland wird eine 90-prozentige Förderung angestrebt.
Redakteur/in:Martina Thiele-Effertz aus Hürth |
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