Proklamation in Berrenrath
Ein Blick ins Horoskop heilt die Männergrippe
Berrenrath - Proppenvoll war der „Berrenrather Gürzenich“ bei der nunmehr
61. Proklamation einer Berrenrather Prinzessin in Folge und Maria I.
(Weber) der strahlende Mittelpunkt des Abends.
So abgebrüht, wie sie es bei ihrer Prinzessinnen-Vorstellung noch
angekündigt hatte, zeigte sich Maria I. bei ihrer Proklamation dann
aber doch nicht. Nachdem sie von Ortsvorsteher Gerd Fabian den
symbolischen Schlüssel Berrenraths und von ihrer Vorgängerin „im
Amt“, Prinzessin Claudia I. (Franken), das Zepter überreicht
bekommen hatte, wirkte sie bei der Verlesung ihrer Rede dann doch
etwas nervös, die sie, wie könnte es anders sein, natürlich auf
Kölsch vortrug, denn „ming Muttersproch Kölsch, lije meer am
Hätze“. Sie erzählte, wie sie ihr Herz an Berrenrath verloren habe
und lud zum Schluss alle Jecken zum Prinzenempfang der KG „Mir sin
Jeck“ am 15. Februar ins kleine Gürzenich ein.
Die Nervosität war völlig unbegründet, denn die Gäste im
ausverkauften Saal quittierten spätestens die Verkündung ihres
Mottos „In Berreroth is et ejal, ob de Sonn schingk, et schneit oder
rähnt. Mir han et Hätz om richtije Fleck und fiere met Üch zosamme
bes Äschermettwoch der Fastelovend, wie jeck.“ mit einem tosenden
Applaus.
Gewohnt amüsant fiel die Proklamationsrede von Bürgermeister Dirk
Breuer aus. Obwohl er noch am morgen gedacht hatte, „das wird heut e
nix“, weil er ein bisschen erkältet war, brachte ein Blick ins
Horoskop schnelle Besserung: Du bist heute topfit, stand da und dann
ging es ihm auch prompt besser.
Natürlich durfte ein Seitenhieb auf Köln nicht fehlen. Während in
Berrenroth bereits die 61. Prinzessin in Folge proklamiert wird,
würden die Kölner nur neidisch gucken, denn die „hatten noch nicht
mal eine“. Überhaupt würden die drei Bs das Dorf auszeichnen: B
wie Brauchtum, B wie Beständigkeit und B wie Berrenrath.
Breuer wagte auch einen Rückblick in das Jahr der ersten Berrenrather
Prinzessin Gertrud I. (Deutsch) 1959, als Holland mit dem Lied „Een
beetje“ Grand Prix Eurovision de la Chanson gewann.
„Unvorstellbar, was vor 60 Jahren so alles möglich war“, witzelte
Bürgermeister Dirk Breuer, „Nicht Autofahren können aber auf
einmal singen wollen“. Damit knüpfte der Bürgermeister auch an das
offizielle Hobby der Prinzessin an, das Singen.
Nach dem offiziellen Teil bildete der Auftritt von Willi und Ernst,
die vor Maria I. und ihrem Gefolge gleich zu Beginn die Hosen
runterließen, den gelungenen Auftakt zu einem amüsanten Abend.
Später sorgten Domhätzje Nadine, die Paveier um ihren Hürther
Frontmann Sven Welter, Ne Kistedüvel und Die Ratsherren Unkel für
ausgelassene Stimmung.
LeserReporter/in:Magdalena Marek aus Frechen |
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