Eine Frau, eine Katze, ein Buch

Ein Dreamteam: Petra Bungarten und Katze Yara

„Eine Katze ist kein Haustier, sondern ein Gefährte auf dem Weg durchs Leben“, sagt eine Indische Weisheit.

Von Martina Thiele-Effertz

Seit Petra Bungarten aus Hürth 1993 plötzlich Katzenmama von Blinky und Happy wurde, begleiten Fellnasen sie durch ihr Leben.
Blinky und Happy, sagt sie heute rückblickend, seien ausgezeichnete Wegbereiter für viele Artgenossen gewesen, die seitdem den Weg in ihre Familie und ihr Leben gefunden haben. Über die Jahre folgten zwölf weitere Samtpfoten. Nach dem Tod von Kater Puschel und kurz vor Beginn des Ruhestandes fassten Petra Bungarten und ihr Ehemann die „Vernunftentscheidung“ „Wir nehmen keine Katze mehr“.
Doch schon vier Monate später, im September 2022, kippte der Entschluss. „Eigentlich wollten wir das gar nicht. Wir wollten unabhängig von Verpflichtungen sein. Spontan verreisen zum Beispiel“, erzählt die 63-Jährige.
Aber dann fehlte etwas im Leben, das es schwer machte, bei diesem Entschluss zu bleiben. Eines Tages fiel schließlich der alles entscheidende Satz von Bungartens Ehemann: „Dann such dir mal eine neue Katze aus.“
Spontan rief Bungarten beim Tierheim Helenenhof in Hürth an. Ihr Wunsch war eine ältere Katze. Auch gerne eine, die nur schwer vermittelbar oder etwas schwierig ist. „Aus schwierigen Katzen umgängliche Miezen zu machen, ist sozusagen meine Spezialität,“ sagt Bungarten, die nach dem Studium der Religionspädagogik jahrelang in der Seelsorge als Gemeindreferentin tätig war.
Die Tierheimleiterin erwähnte eine Katze namens Kara und ein Online-Video, das der WDR für seine Fernsehsendung „Tiere suchen ein Zuhause“ gedreht hatte. Dieses sollte Petra Bungarten sich vor dem Kennenlernen von Kara ansehen.
„Was ich sah, war eine hübsche Katze“, erinnert sich Bungarten. „Etwas mobbelig war sie, aber das passte zu mir. Der Einspieler zeigte mir ein Sensibelchen. Karas Ausraster in dem Video war nicht aggressiv, sondern ein Bild für eine Katze in absoluter Erregung und panischer Angst. Mein Katzenmenschen-Herz weinte vor Mitleid. Daraufhin bat ich unsere Katzensitterin, sich diesen Film ebenfalls anzuschauen und mir mitzuteilen, ob sie auch solch eine Katze sitten würde. Die Antwort kam zwei Stunden später und lautete ganz einfach ,Ja‘. Also wollte ich es mit Kara zumindest versuchen.“
Mit viel Geduld, ihrer langjährigen Katzenerfahrung und viel Portion Einfühlungsvermögen fand Bungarten Zugang zu Kara. Sie erkannte die Probleme und Ängste der Katze, deren Panik vor nackten Füßen, Flip-Flops oder dem Wischmop und so fasste Kara innerhalb der Probezeit nach und nach immer mehr Vertrauen. Im Dezember 2022 wurde Kara, die in Yara umbenannt wurde, von Familie Bungarten endgültig adoptiert.
„Yara ist wirklich meine Herzenskatze“, berichtet Bungarten. „Sie hat so große Fortschritte gemacht. Nach dem zweiten Tierheimaufenthalt kann sie endlich sie selbst sein und bei uns ein wunderbares Katzenleben führen.“
Doch damit nicht genug. Auf Anregung von Freunden, denen sie immer wieder Fotos und Stories aus Yaras neuem Leben schickte, entstand die Idee einer Buchveröffentlichung. „Zufällig habe ich eine professionelle Bücherfrau in der Familie“, verrät Bungarten. „Also fragte ich sie einfach, ob sie mir dabei helfen kann. Sie hat sofort zugesagt und auf ein Honorar verzichtet, weil das Buch für einen guten Zweck gedacht ist. Alle Nettoeinnahmen aus dem Buchverkauf werden an Tierheime und andere Katzenschutzorganisationen gespendet.“
Einige Monate später ging „Die Katze ist nicht das Problem oder Wie Yara lernte, auf dem Gras zu tanzen“ in den Druck. Auf unterhaltsame Weise erzählt Bungarten die Geschichte aus ihrer und aus Katzenperspektive und wie sie und die Katze, in deren Fell ein Herz gezeichnet ist, zum Dreamteam wurden.
Das Taschenbuch kann zum Preis von 9,99 Euro unter der ISBN: 978-3-7460- 1117-2 über jede deutsche Buchhandlung bestellt werden und ist in den meisten bekannten Online-Buchshops verfügbar.