Erste Plaketten vergeben
Eine blühende Alternative
Hürth - An Schottergärten streiten sich die Geister. Immer mehr
Hauseigentümer finden sie schick und pflegeleicht. Naturschützer
kritisieren, sie seien schlecht für die biologische Vielfalt und das
Klima. Gärtner argumentieren, dass Pflegeleichtigkeit und Sauberkeit
der Steingärten begrenzt sind.
(me). Ein Bündnis von Lokaler Agenda Hürth und BUND Hürth hat jetzt
erstmals besonders schöne Vorgärten in Hürth mit einer Plakette
ausgezeichnet und möchte damit „gegen“ Schottergärten
sensibilisieren, wie Margit Reisewitz, Sprecherin der Lokalen Agenda
betont. „Wir wollen damit dem beunruhigendem Trend der
geschottertern Vorgärten etwas entgegensetzen und wollen die Bürger
motivieren mit ihren Vorgärten Hürth noch blühender zu machen“,
ruft das Bündnis auf der Homepage auf.
Die erste Plakette durfte Hildegard Ischebeck in Empfang nehmen.
Ihr Vorgarten am Ubierring zeigt wie pflegeleicht und schön die
blühende Alternative mit Kleinststräuchern sein kann. Stauden,
Kräuterpflanzen wie Johanniskraut, Oregano oder Basilikum, und
Winterheide haben die beiden Beete in den letzten 20 Jahren gefüllt
und dem Unkraut kaum eine Chance zum Wachsen gelassen.
Bis auf den Giersch, der zu den hartnäckigsten Unkräutern gehört,
aber auch in Salaten oder als Alternative zu Spinat verwendet werden
kann und auch als Heilpflanze angewendet wird. Dazwischen blühen
Sonnenblumen, Stockrosen oder Nachtkerzen. „Die Nachtkerzen sind
traumhaft schön. Sie entfalten sich am Abend gegen 21.30 Uhr. Dann
knallen die Blüten auf“, schwärmt Hildegard Ischebeck. „Damit es
nicht unordentlich wird, muss immer mal etwas zurück- oder
ausgeschnitten werden und ich setze immer etwas Neues dazwischen“,
berichtet die 82-Jährige.
Dabei achtet sie darauf, dass es Pflanzen sind, die nicht übermäßig
gegossen werden müssen. Auch ein Apfelbaum steht in ihrem Vorgarten.
Kinder dürfen die Früchte gerne mopsen. Neben Hildegard Ischebecks
kleiner Oase wurden noch sieben weitere blühende Vorgärten mit einer
Plakette belohnt. „Wir hoffen auf weitere Bewerber im kommenden
Jahr“, wünscht sich Sebastian Schöne von der BUND-Ortsgruppe
Hürth.
Margit Reisewitz ergänzt: „Im nächsten Jahr schreiben wir einen
richtigen Wettbewerb aus, dieses Jahr war das ein erster Aufschlag, um
für das Thema zu sensibilisieren.“
Weitere Informationen unter www.hürth-blüht.de/vorgärten
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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