Für das Leben stärken
Fähigkeiten fürs Leben neben Mathe und Deutsch
Wie miete ich meine erste Wohnung? Welche Pflichten habe ich mit 18? Und wie bekomme ich einen Kredit bei der Bank? Diese Fragen sollen in Zukunft in den Workshops der Aktion „Stärk‘ dich fürs Leben“ der Stadt Hürth in Kooperation mit der RheinFlanke gGmbH geklärt werden.
Hürth-Hermülheim (lg). Bei der Auftaktveranstaltung in der Gesamtschule Hürth konnten sich die Zehntklässler in einer ungezwungenen Atmosphäre erste Informationen einholen. Im letzten Jahr hatte die Stadt 3.500 Fragebögen an Jugendliche zwischen 13 und 18 geschickt und sie zu ihren Wünschen und Bedürfnissen gefragt. 680 ausgefüllte Bögen kamen zurück und flossen direkt in die Erstellung der gezielten Kinder- und Jugendförderung der Stadt ein. „Das Ergebnis war eindeutig. Die Jugendlichen in Hürth wünschen sich mehr Unterstützung beim Übergang von der Jugend ins Leben“, fasste Petra Annen-Waizner von der Jugendhilfeplanung zusammen. Mit diesem Wissen habe die Stadt schließlich die Firma RheinFlanke beauftragt, ein Projektangebot für weiterführende Schulen und Jugendeinrichtungen auszuarbeiten.
„Wir versuchen immer, junge Leute bei ihrem Start ins Berufsleben zu unterstützen, weswegen diese Kooperation sehr gut zu uns passt“, berichtete Geschäftsführer Dennis Diedrich. Dafür haben sie die Schüler der Oberstufe gefragt, zu welchen Themen sie gerne Workshops und Weiterbildungsmöglichkeiten hätten. „Auf dem ersten Platz stand mit großer Mehrheit der Wunsch nach dem Wissen, wie man seine eigene Wohnung mietet. Danach folgte das Interesse an Informationen über die Rechte und Pflichten einmal ab 16 und einmal ab 18“, erzählte Liselotte Strack, Mitarbeiterin bei RheinFlanke und verantwortlich für die Durchführung der Beratungsangebote.
Im Fall der Frage nach der eigenen Wohnung werde sie die einzelnen Schritte von der Wohnungsauswahl, über den Erhalt eines Schufa-Nachweises bis zur Bewerbung und Besichtigung im Detail durchgehen. Weitere Workshops zu den Themen Vertragsschließung und Rechten und Pflichten stehen ebenfalls schon auf der Agenda. „Dazu kommen noch wöchentliche Einzelberatungsangebote in den Schulen. Dort kann jeder vorbeikommen und seine Fragen mit mir besprechen“, erklärte Strack. Beginnen werden die Gespräche in der Gesamtschule Hürth, doch auch die Gemeinschaftshauptschule Kendenich und das Albert-Schweitzer-Gymnasium hätten schon Interesse bekundet. Finanziert werde das Projekt mit knapp 40.000 Euro aus dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und laufe vorerst bis Ende des Jahres.
Redakteur/in:Martina Thiele-Effertz aus Hürth |
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