125 Jahre MGV "Liederkranz"

Fundstücke im Schaufenster

Efferen - (kda) Auf 125 stolze Jahre kann der MGV „Liederkranz“ 1894 e.V.
Hürth-Efferen zurückblicken. Dieses Ereignis wird nun mit einer
Ausstellung im Schaufenster des Kinos der CP Lichtspielfreunde Hürth,
in der Bachstraße 57, gewürdigt.

So mancher Keller- und Dachbodenfund wurde unter anderen von Henk van
der Klok zusammengetragen, Herbert Gawandtka hingegen hat in
stundenlanger Feinarbeit diversen Pokalen wieder zu neuem Glanz
verholfen und Elke Mömmerzheim-Falkenbach, Ehefrau des jüngsten
aktiven Sängers Uwe Falkenbach, hat die Exponate kreativ im
Schaufenster arrangiert.

Da finden sich Schallplatten, Orden, der Kulturpreis der Stadt Hürth
aus dem Jahre 1980, Pokale, Medaillen, Erinnerungen an Konzerte,
Tourneen und Jubiläen sowie Kuriositäten, die sich im Laufe der
Jahre angesammelt haben. Rolf Herkenrath, Vorsitzender des MGV
erzählte bei der Ausstellungseröffnung aus dem Nähkästchen:

In der Nazizeit wurden die Männergesngsvereine Liederkranz und
Concordia zwangsweise zusammengeführt und hießen von nun an „MGV
1877“. Aus dieser Chorgemeinschaft gingen insgesamt drei
Dreigestirne hervor, zwei vor dem zweiten Weltkrieg und eines nach der
Gründung einer eigenen Karnevalsgesellschaft 1970.

Diverse Karnevalsexponate, wie die Präsidentenmütze Ludwig Webers,
der im übrigen die Kindersitzung in Efferen ins Leben gerufen hat,
kann man nun im Fenster bestaunen.

Ebenso wie einen Gong! Ein Geschenk der Frauen, weiß Herkenrath zu
berichten. „Warum? Da darf sich jeder so seine eigenen Gedanken
machen!“ Gerlinde Herkenrath hat wohl des Rätsels Lösung „Damit
die Männer wussten wann es Zeit war nach Hause zu gehen!“

Chorleiter Ludwig Weber führte 1973 ein Gästebuch ein, welches mit
seiner Verabschiedung 2007 endete. Die Sänger machten sich jedoch die
Mühe Seite für Seite auseinanderzunehmen, zu kopieren und ihm diese
Kopie als Abschiedsgeschenk zu überreichen.

Parallel zur Ausstellung, die bis Ende November zu sehen und jederzeit
zugänglich ist, zeigt wenige Meter weiter die Raiffeisenbank noch bis
Ende des Monats weitere interessante Bilder auf zwei Stelltafeln.

Aber nur Ausstellungsstücke bestaunen und Geschichten erzählen? Ein
Männergesangsverein, wäre kein Männergesangsverein, wenn er nicht
auch hier mit seiner Stimmgewalt überzeugen würde. Unter der Leitung
von Chorleiterin Stefanie Herrmann ertönte dann auch gleich „Diese
flotte Melodie“. Pünktlich mit den ersten Tönen setzte der Regen
ein, doch eine Markise rettete die Sänger vorm „Ertrinken“.
„Das sind Freudentränen des Himmels“, erkannte Ortsvorsteher
Thomas Blank, der den Mitgliedern des Chores gratulierte und anregte
die Exponate nach der Ausstellung dem Stadtarchiv zur Verfügung zu
stellen. Der MGV Liederkranz möchte auf sein nächstes lohnenswertes
Konzert hinweisen.

„Rheinland trifft Waterkant“ heißt es am 28. September 2019, wenn
der Chor mit dem Shanty-Chor Haren-Ems in die katholische Kirche St.
Severin einlädt. Um 16.30 Uhr ist Einlass, um 17 Uhr geht es los!