Bewerbungsverfahren geht weiter
Gute Nachricht für ASG
Hürth - Um kurz vor 16 Uhr, nach weniger als einer Stunde intensiver
Beratung in einer kurzfristig anberaumten Sitzung des
Petitionsausschusses des Landes NRW, war die Sache klar: Die Vertreter
des Schulministeriums und der Bezirksregierung teilten mit, dass sie
die Schulleitung des Albert-Schweitzer-Gymnasiums (ASG) nicht wie
angekündigt mit einer Schulleiterin besetzen werden, die nicht am
Bewerbungsverfahren teilgenommen hatte. Die Inanspruchnahme der Stelle
mit einer Person, die nicht zum Bewerberkreis zählte, und der Abbruch
des regulären Bewerbungsverfahrens sind vom Tisch! Und der
kommissarische Schulleiter Thorsten Jürgensen-Engl bleibt bis zum
Abschluss des offiziellen Verfahrens im Amt.
Alles Bangen und Hoffen hat damit vor dem Beginn der Sommerferien ein
glückliches Ende für das Gymnasium gefunden!
Was war vorausgegangen? 3583 Unterstützer hatte eine Petition der
Schulpflegschaft des Albert-Schweitzer-Gymnasiums (ASG) in Hürth an
die Bezirksregierung Köln als Obere Schulaufsichtsbehörde bei
Openpetition gefunden.
Diese hatte am 8. Juni der erweiterten Schulleitung und dem
Lehrer-Kollegium des Albert-Schweitzer-Gymnasiums mitgeteilt, dass das
laufende Besetzungsverfahren für die Stelle der Schulleitung
abgebrochen werde und die Obere Schulaufsichtsbehörde aus nicht
weiter erläuterten dringenden dienstlichen Gründen die Stelle im
Wege einer Abordnung durch eine Person besetzt werde, die nicht zum
Kreis der Bewerber des laufenden Verfahrens gehöre.
Die Schulpflegschaft forderte, diese Entscheidung zurückzunehmen und
ein neues reguläres Stellenbesetzungsverfahren mit den bereits einmal
veröffentlichten Anforderungskriterien mit höchster Priorität
umzusetzen, da das laufende Stellenbesetzungsverfahren bereits
offiziell für abgebrochen und beendet erklärt worden sei.
„Wir möchten in aller Deutlichkeit darauf hinweisen, dass wir aus
unserer elterlichen Verantwortung für ein gedeihliches Miteinander
und das Fortkommen unserer Schule dieses Vorgehen in höchstem Maße
missbilligen. Wir haben begründeten Anlass zu der Sorge, dass durch
die nun angekündigte freihändige Besetzung der Schulleitungsstelle
am Albert-Schweitzer-Gymnasium die Obere Schulaufsichtsbehörde
unserer Schulgemeinde ein gravierendes Personalproblem aufbürdet. Der
Schulfriede ist bereits durch die Mitteilung der Inanspruchnahme
massiv gestört: Bei unzähligen Eltern, Schülerinnen und Schülern
hat die Nachricht über diese Form der Besetzung der
Schulleitungsstelle Empörung und Irritationen ausgelöst“,
kommentierte die Schulpflegschaft das Handeln der Oberen
Schulaufsichtsbehörde.
„Wir bitten, im Besonderen zu berücksichtigen, dass es sich um den
vierten Schulleitungswechsel in den vergangenen zehn Jahren am ASG
handelt und es durch diese Entscheidung nunmehr zum dritten Mal zu
einer Besetzung der Schulleitung durch eine Lehrkraft kommt, die ohne
jegliche Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten die Geschicke der
größten Schule in Hürth und einer der größten Schulen im
Rhein-Erft-Kreis lenken soll. Insofern sind wir sehr irritiert
darüber, dass die Obere Schulaufsichtsbehörde im Rahmen eines
mutmaßlich bestehenden Ermessensspielraums ausgerechnet das ASG für
eine freihändige Besetzung ausgesucht hat“, so die Schulpflegschaft
auf Openpetition.
Der für das Albert-Schweitzer-Gymnasium erleichternden Nachricht war
am Dienstag eine intensive Aussprache in großer Runde vor dem
Petitionsausschuss des Landtags NRW vorausgegangen.
An dieser nahmen die ASG-Schulpflegschaftsvorsitzende Corine Vega und
ihre Stellvertreterin Dr. Silvia Urban teil.
Seitens der Stadt als Schulträger hatten sich Dezernent Jens Menzel
und die stellvertretende Leiterin des Hürther Schulamts, Claudia
Neumann, auf den Weg nach Düsseldorf gemacht.
Unterstützung aus der Politik gab es vom Hürther
CDU-Landtagsabgeordneten Frank Rock und der stellvertretenden
Vorsitzenden des Petitionsausschusses, Sigrid Beer von den Grünen.
„Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg und sind stolz und dankbar,
dass wir als Schulgemeinschaft des Hürther ASG gezeigt haben, dass
wir uns einmischen und dass man mit uns rechnen muss. Wir freuen uns
nun auf ruhigere Sommerferien und hoffen, dass wir dieses
Gemeinschaftsgefühl auch in den ja derzeit auch nur bedingt
alltäglichen Schulbetrieb mitnehmen können“, kommentiert Michael
Bronner, Elternvertreter in der Schulkonferenz, das Ergebnis.
Auch Bürgermeister Dirk Breuer, der sich zuvor mit einem einem Appell
an die Bezirksregierung gewandt hatte, freut sich über die Nachricht:
„Gut, dass die Bezirksregierung nochmal die Kurve bekommen hat. Das
ASG hat nun die Chance, in einem fairen Verfahren die
Schulleitungsstelle zu besetzen – für die weitere Entwicklung der
Schule ist das von großer Bedeutung. Erst der gemeinsame Einsatz von
Schulkonferenz, Eltern, Schulträger und Politik hat das jetzige
Ergebnis möglich gemacht.“
Redakteur/in:Martina Thiele-Effertz aus Hürth |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.