Akkordeon-Orchester Hürth-Gleuel
Harmonisches Jahreskonzert nach drei Jahren
Hürth: Das letzte Jahreskonzert hatte das Akkordeon-Orchester Hürth-Gleuel 2019 gegeben. Und nun luden sie nach dreijähriger Zwangspause wieder ein in die Aula des Albert-Schweitzer-Gymnasiums ein und präsentierten einen unterhaltsamen Mix aus Klassik, Originalmusik, Folklore, Tango, Chansons bis Pop. Eine ausgewogene Besetzung - 3 x 1. Stimme, 4 x 2. Stimme, 3 x 3. Stimme, 4 x 4. Stimme, Bass und Schlagzeug - ließ alle Titel gut klingen.
Nach dem schwungvollen Auftakt mit der bekannten Ouvertüre aus "Der Barbier von Sevilla" von Gioachino Rossini und der volkstümlichen Salonmusik "Rumänisch" von Joe Knümann ergriff der musikalische Leiter Pavel Schickmann das Mikrofon, um eine humorige Überleitung zum nächsten Programmteil zu machen: "Was klingt schlechter als eine Bratsche? Zwei Bratschen. Was klingt schöner als ein Akkordeon? Zwei Akkordeons."
Nach einer kurzen Umbaupause gab es dann den Auftritt des Akkordeon-Duos Lothar Fischer und Dagmar Severt, die eine Auswahl aus ihrem Tango-Programm präsentierten: gute Bearbeitungen der traditionellen Tangos "El Chocolo" von Angel Gregorio Villodo und "Por una Cabeza" von Carlos Gardel, als besonderer Leckerbissen ein Chanson von Kurt Weill als Habanera - er hat "Youkali" 1934 im Exil geschrieben. Zur Eröffnung ihres Programms spielten sie den virtuosen Musettewalzer "Let's Play Together" von Stas Venglevski - mit gleichwertigen Melodiestimmen, die sich perfekt ergänzten. Eine entspannte Präsentation.
Und mit Tango ging es auch im Orchester weiter, mit einem anspruchsvollen Arrangement von "Zita" von Astor Piazzolla, dem Schöpfer des Tango nuevo. Der Pop-Hit "Congratulations" von Cliff Richard im Arrangement von Carlo Plaum diente auch der Gratulation von Geburtstagskindern und Jubilaren einer Goldenen Hochzeit im Saal. Im zweiten Teil gab es denHit "Hallelujah" von Leonard Cohen - mit Bezug auf die Situation in der Ukraine, "Misteriosa Venezia" von Rondo Veneziano, die Barockthemen mit elektronischen Instrumenten und Schlagzeug präsentierten, und ein Medley mit Chansons von Edith Piaf - darunter die bekannten Titel "La vie en Rose" und "Non je ne regrette rien" sowie eine "Milonga" des niederländischen Komponisten Gerri Daanen.
Ein Höhepunkt waren die "Seven Songs of Joy" von Wolfgang Russ - die meisten im Saal kannten das Thema der 9. Sinfonie von Beethoven nicht nur als Klingelton - wie Pavel Schickmann scherzhaft meinte, aber in dieser spannenden Variation in sieben verschiedenen Rhythmen hatten sie es noch nie gehört - als Bossa Nova, Samba, Reggae, Swing, Beat, Rock... Ein Leckerbissen für Klassikfreunde war das "Scherzo in B-Dur" von Modest Mussorgsky im Arrangement von Lech Puchnowski. Philip Sparke ist bekannt in der Blasmusikszene - das Orchester präsentierte sein "A Klezmer Karnival" mit fröhlicher Musik: Hochzeitstanz, Scherentanz und Rundtanz.
Pavel Schickmann freute sich über ein tolles Publikum: "Es macht Spaß, für Euch zu spielen." Und so gab er ihm auch beim finalen Titel, einer Party-Version des italienischen Partisanenlieds "Bella Ciao", den Einsatz zum Mitmachen: "Ciao - Ciao - Ciao". Vorsitzende Karoline Vogler freute sich nach zweieinhalb Stunden über ein gelungenes Konzert - nach einer schwierigen Zeit - und dankte ganz besonders dem musikalischen Leiter und dem Akkordeon-Duo. Das Orchester ließ es sich nicht nehmen, für die "standing Ovatrions" mit drei Zugaben zu danken, darunter "Du bes die Stadt" der Black Fööss und "Biscaya" von James Last.
4 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.