Lichterglanz und Lampenfieber
Manege frei für Antonia

Antonia beweist ihr artistisches Können an einer 4,5 Meter hohen Stange, dem chinesischen Mast. | Foto: Tarek Hansen
  • Antonia beweist ihr artistisches Können an einer 4,5 Meter hohen Stange, dem chinesischen Mast.
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Ob Leichtathlet, Fußballspieler oder Badminton-Ass: Wer einen Wettkampf in seiner Lieblingsdisziplin gewinnt, der darf sich meist über glänzendes Metall in Form einer Medaille oder eines Pokals freuen. Auch Antonia Claßen hat ihre Sammlung im Oktober um einen Pokal erweitert. Darüber hinaus, so die 20-jährige, hat sie einen Preis gewonnen, “den man mit Geld nicht kaufen kann.”

Die Lehramtsstudentin ist in ihrer Freizeit ambitionierte Zirkusartistin und hat im Rahmen des 9. Hückelhovener Zirkusfestivals, eines deutschlandweit einmaligen Zirkusfestivals für talentierte Nachwuchskünstler, die fünfköpfige Jury mit ihrer souveränen Performance am chinesischen Mast überzeugt und einen Auftritt im 1. Hürther Wintercircus der Familie Jonny Casselly gewonnen. Sie wird am 2. Januar gemeinsam mit den Profis in der Manege stehen und den Applaus des Publikums entgegennehmen.

Antonia, die bereits seit vielen Jahren dem Jugendzirkus “Pepperoni” des Gymnasiums Hückelhoven angehört und somit die Ausrichter des Jugendzirkusfestivals repräsentiert, beweist ihr artistisches Können an einer 4,5 Meter hohen Stange, dem chinesischen Mast, der an vier Punkten im Circuszelt abgespannt wird. Anders als im weitaus bekannteren Pole Dance ist der chinesische Mast mit einer Beschichtung versehen, die eine große Variation an Griff- und Bewegungsmöglichkeiten erlaubt. Was jedoch für den Zuschauer leicht und spielerisch wirkt, ist tatsächlich harte Arbeit. “Für den chinesischen Mast benötigt man Kraft, Ausdauer und Koordination” so Antonia. Und wer sieht, wie die junge Artistin kopfüber am Mast hängt, bevor sie schwungvoll in die Tiefe saust, der weiße sofort: Ohne eine gehörige Portion Mut geht es auch nicht!

Da die Götter vor den Erfolg bekanntlich den Schweiß gesetzt haben, stehen die nächsten Tage für Antonia ganz im Zeichen der Vorbereitung – mit der letzten und wichtigsten Probe am Sonntag im Zirkuszelt. Hier müssen Licht und Ton auf den Auftritt abgestimmt werden, und auch der Auf- und Abbau durch die Requisite muss reibungslos verlaufen. Ob sie da noch ein Auge für das stimmungsvoll geschmückte Zelt hat? “Vermutlich erst im Anschluss an die Show” verrät sie augenzwinkernd.

Zirkusdirektor Alfons Casselly ist gespannt, wie der Gastauftritt bei seinem Publikum ankommen wird. Er hat den Preis ausgelobt: “Wir unterstützen das Hückelhovener Zirkusfestival von Beginn an und stehen absolut hinter dem Konzept.” Der erfahrene Artist, der viele Monate im Jahr mit seinem Team Projektcircus an Schulen anbietet und während des Wintercircus auch selbst noch in der Manege steht, weiß: “Ohne Nachwuchs geht es nicht. Wir freuen uns, wenn wir junge Talente fördern und auf lange Sicht dazu beitragen können, dass sich der Circus als Kulturgut fest etabliert.”

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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