Kaufhaus für Bedürftige
Nicht nur Flüchtlinge oder Asylbewerber erhalten Kleidung ...

Waltraud Neumaier, Esther Jimenez und Inge Simons gehören zu den ehrenamtlichen Helfern, die Tag für Tag die Türen des Gewandhauses für Bedürftige öffnen. | Foto: Slomian
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Hürth - (hs) Entstanden ist das Gewandhaus aus der Flüchtlingshilfe, die noch
an der Bonnstraße neben der Musikschule untergebracht war. „In der
drei-Zimmer-Wohnung haben wir die Erstausstattung für Flüchtlinge
zusammengestellt und verteilt“, erinnert sich Estern Jimenez. Das
Lager war zu der Zeit noch im ehemaligen Kindergarten an der
Klosterstraße in Efferen. nachdem lager und Wohnung gekündigt worden
waren, waren die Helfer um Franz Lanzerath froh, als ihnen die
Räumlichkeiten im ehemaligen Kreishaus an der Friedrich-Ebert-Straße
angeboten wurde, wo in den oberen Stockwerken auch
Flüchtlingswohnungen geplant waren. Hier entstand ein regelrechtes
Warenhaus mit Boutique-Charakter. Das günstigste Teil kostet 50 Cent
bei den Babysachen. Schuhe werden auch schon einmal für fünf Euro
abgegeben. Aber alle Artikel, ob Kleidung, Spielsachen oder
Haushaltswaren, sind für wirklich jeden erschwinglich.

Nach dem Tode von Franz Lanzerath kümmern sich Esther Jimenez,
Waltraud Neumaier und Inge Simons vornehmlich um den reibungslosen
Ablauf im Gewandhaus. „Wir sind aber kein Verein, sondern haben uns
so als Grüppchen zusammengefunden“, sagt Esther Jimenez. Insgesamt
sind es etwa 20 Ehrenamtler, die montags von 10 bis 14 Uhr sowie
dienstags und donnerstags, 16 bis 20 Uhr, die Waren an die etwa 200
Kunden bringen, die mit Hartz-IV- oder Tafelausweis oder WBS ihre
Bedürftigkeit nachweisen.

Die meisten Sachen stammen aus Spenden: Kleider, Röcke, Blusen,
Hosen, Jacketts oder Mäntel, aber auch Schuhe, Taschen, Hausrat, kurz
alles, was Menschen etwa für einen Neustart benötigen. Spenden
werden gerne entgegen genommen. Andere Sachen wie Unterwäsche werden
als Neuware hinzu gekauft und weit unter Preis abgegeben.

Der Erlös aus dem Verkauf ist für wohltätige Zwecke bestimmt:
Kinderhospiz, Kinderschutzbund oder auch die Tafel wurden schon
bedacht. Aber die Helfer bedrücken Zukunftssorgen: Ihr großes
Warenhaus muss kommenden Sommer aus dem Räumen raus. „Wir suchen
jetzt nach einer passenden Räumlichkeit. Das Gewandhaus ist eine
wichtige Einrichtung für Hürth“, so Esther Jimenez.

Waltraud Neumaier, Esther Jimenez und Inge Simons gehören zu den ehrenamtlichen Helfern, die Tag für Tag die Türen des Gewandhauses für Bedürftige öffnen. | Foto: Slomian
Gespendete Eintrittskarten für die Bütt konnten Eltern für ihre Kinder diese Woche im Gewandhaus abholen. | Foto: Privat
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