Hitzecheck der Deutschen Umwelthilfe
Rote Karte für Hürth und Frechen

Foto: Foto: Martin Grimm/Adobe.Stock.com

Viele deutsche Städte fallen durch im ersten Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe: 190 Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern wurden untersucht. Die Analyse betrachtet Flächenversiegelung und Grünausstattung.

Für 24 Städte gab es eine Rote Karte, für 82 eine Gelbe Karte und für 84 eine Grüne Karte. In NRW gab es für vier Städte „Rot“. Am schlechtesten schneiden Hürth mit 53,21 Prozent Versiegelung und Frechen mit 52,65 Prozent ab. Bei der Flächenversiegelung ist die Bewertungsgrundlage der deutschlandweit durchschnittliche Anteil der Versiegelung an der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Höhe von 45 Prozent. Zu Siedlungs- und Verkehrsflächen zählen Wohnhäuser, Straßen, genauso wie Parks oder auch Friedhöfe. Eine Rote Karte erhält, wer mit mehr als 50 Prozent einen überdurchschnittlich hohen Anteil versiegelte Fläche hat. Eine Gelbe Karte erhält, wer 45 bis 50 Prozent versiegelte Fläche aufweist und eine Grüne Karte, wer mit 45 Prozent unter dem Durchschnitt liegt.Für Kerpen gab es „Gelb“ für eine versiegelte Fläche von 45,54 Prozent, so auch für Bergheim mit 44,31 Prozent.
Die Stadt Pulheim, die mit mit 44,84 Prozent eine vergleichsweise geringe Versiegelung hat, bekommt in der Gesamtbewertung trotzdem nur die Gelbe Karte, weil sie sehr wenig Grünvolumen besitzt (1,57).
„Die Stadt Hürth ist sich der Herausforderungen im Bereich Hitzeschutz und Klimaanpassung bewusst und hat bereits mit dem 2018 verabschiedeten Klimaschutzkonzept Maßnahmen eingeleitet“, reagiert die Stadtverwaltung. Bei aktuellen und zukünftigen städtebaulichen Projekten stehe Hitzeschutz und Klimaanpassung im Mittelpunkt.
Ein herausragendes Beispiel sei das Großprojekt „Lebensader LUX“, das eine verkehrsberuhigte Zone mit viel Grün und hoher Aufenthaltsqualität zwischen der Bonnstraße im Süden und der Horbeller Straße im Norden vorsehe. „Hier entstehen großzügige, bepflanzte Gartenkabinette, die das „Schwammstadtprinzip“ nutzen, um Niederschlagswasser effizient zu nutzen und das Mikroklima zu verbessern“, heißt es aus dem Rathaus. Die angewandte Methode der Deutschen Umwelthilfe hält die Stadt für bedenklich. „In der Studie werden nur die Versiegelung von Siedlungs- und Verkehrsflächen betrachtet. Nur ein Teil der Stadtfläche ist so definiert. Wichtige Bereiche wie unsere Naherholungsgebiete werden nicht berücksichtigt.“
Laut Auskunft der Stadtverwaltung hat Frechen keinen Hitze-Notfallplan. Ein Hitzeknigge auf der Internetseite der Stadt informiert die Bürger über das richtige Verhalten bei Hitze. Ansonsten verweist sie auf die interkommunale Klimakampagne der Kreiskommunen Kerpen, Elsdorf, Frechen, Bergheim und Bedburg, in der auch Infobroschüren zu den Themen Klimaanpassung an Gebäuden“ und „Klimaanpassung an Hitze“ erarbeitet wurden. In Planung seien zudem gegrünte, kühlere Oasen in Planung.
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Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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