Kultur-Biergarten
„So heiß war uns bisher noch bei keinem Konzert!“

Mit der enormen Bandbreite an Einflüssen aus Rock, Fusion, Latin, Flamenco, Folk, Electro und Ethno begeisterten JinJim beim Kultur-Biergarten. | Foto: Kurt Schürmann
  • Mit der enormen Bandbreite an Einflüssen aus Rock, Fusion, Latin, Flamenco, Folk, Electro und Ethno begeisterten JinJim beim Kultur-Biergarten.
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Hürth - (red) Ein voller Erfolg war das Konzert der Band Jin Jim, das im
Rahmen der Veranstaltungsreihe #HÜRTHimSommer stattfand. In
Kooperation mit dem Bürgerhaus Hürth und auf Einladung des Jazzclubs
war die aus dem Kölner Raum stammende Kult-Formation Jin Jim in den
Kultur-Biergarten gekommen, den das Bürgerhaus auf die Beine gestellt
hat, um auch in Zeiten der Pandemie unter Einhaltung aller nötigen
Hygienemaßnahmen die Kulturfahne hochzuhalten.

Bei rekordverdächtig tropischen Temperaturen begrüßten die
zahlreichen Gäste enthusiastisch die Musiker auf der Freiluftbühne.
Und die waren von dem doppelt warmen Empfang begeistert: „Wir sind
schon durch Afrika getourt“, verriet Frontmann Daniel
Manrique-Smith. „So heiß wie in Hürth war uns bisher aber noch bei
keinem Konzert!“

Die Temperaturen passten aber auch zur Musik der Formation, die
direkt, kraftvoll, zeitgemäß und ziemlich heiß ist. Das Ensemble
aus Daniel Manrique-Smith (Flöten), Ben Tai Trawinski (Bass), Johann
May (Gitarre) und Nico Stallmann (Drums) war schon öfter in Hürth zu
Gast. Diesmal hatte die Band aber nicht nur Musik aus ihren bisherigen
beiden Alben dabei, sondern auch neue Stücke, die es derzeit nur live
zu hören gibt. Auch in diesen Kompositionen, die allesamt von den
Bandmitgliedern stammen, blieben die Musiker bei der enormen
Bandbreite an Einflüssen aus Rock, Fusion, Latin, Flamenco, Folk,
Electro und Ethno, die ihre Fans schätzen. Sie brachten aber auch
eine kammermusikalische Differenziertheit und kontrastreiche
Transparenz zu Gehör, die verheißungsvoll in die Zukunft der
Formation weisen.

In bekannten Kompositionen wie „Die Ankunft des Kaisers“ erwies
sich Manrique-Smith an der C-, Alt- und Bassflöte wieder als
Hexenmeister. Ob er seinen Instrumenten flüsterndes Windsäuseln,
sehnsüchtige Anden-Phrasen und atemberaubende Läufe entlockte oder
die Flöte zur Human Beatbox, zum summenden und schnarrenden,
trillernden und flirrenden Zauberinstrument machte – das Publikum
war elektrisiert und brach immer wieder in Jubel aus, wenn die
Bandmitglieder mit ordentlichem Druck die Fusion-Karte spielte.
Kompositionen wie „Duende“, „House of the King“, „7 x 7 x
7“ oder „Exploration“ boten ihnen die Möglichkeit, nicht nur
hervorragendes Ensemble-Spiel unter Beweis zu stellen, sondern auch
als Solisten zu glänzen. Ben Tai Trawinski entlockte seinem
Instrument zupfend und streichend eine schier atemberaubende Palette
an Tönen, die von düsteren Klangflächen bis hin zu schwerelosen
Flageolett-Effekten und zarten Melodien reichte. Johann May sorgte
für kratzigen Rock-Sound, entwarf an seiner Gitarre aber auch
überraschend kristalline Klanglandschaften. Nico Stallmann, der
fantasievoll und flexibel für das rhythmische Fundament sorgte,
zeigte in teils minutenlangen, ekstatischen Solopassagen das
Schlagzeug als absolut gleichberechtigtes Instrument im Ensemble.

Kein Wunder, dass das Publikum lautstark nach einer Zugabe forderte.
Und die bekam sie auch. Daniel Manrique-Smith war schon in der Pause
angetan von der hervorragenden Stimmung: „Der Kultur-Biergarten ist
wirklich eine tolle Location. Ich könnte mir sehr gut vorstellen,
hier völlig unabhängig von der derzeitigen Lage zu spielen. Das ist
ein wunderbarer Ort!“ Günter Reiners, Vorsitzender des Jazzclubs
konnte dem nur beipflichten: „Was das Bürgerhaus hier unter dem
Motto #HÜRTHimSommer zusammen mit dem Gastro-Partner Pizza Stübchen
aus dem Boden gestampft hat, ist ganz große Klasse und vorbildlich in
der Organisation. Die Event-Reihe, die es Gästen erlaubt, in
familiärer Runde unter freiem Himmel wieder live Kultur zu genießen
und dabei alle Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, ist ein
wichtiges Signal dafür, dass Kultur gerade in schweren Zeiten
Lebenselixier ist. Außerdem beweisen wir durch unsere Zusammenarbeit,
dass die Kultur-Institutionen unserer Stadt zusammenhalten. Wir danken
dem Bürgerhaus, dass wir ein Teil von #HÜRTHimSommer sein
dürfen“, freute sich Reiners.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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