Leben mit Alzheimer
Spaß und Freude beim Tanz- und Kulturcafé

Die anfängliche Zurückhaltung war schnell vergessen. Vor allem das Mitsingen aus der Jugend bekannter Lieder macht den Senioren besonderen Spaß.  | Foto: Magdalena Marek
  • Die anfängliche Zurückhaltung war schnell vergessen. Vor allem das Mitsingen aus der Jugend bekannter Lieder macht den Senioren besonderen Spaß.
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Alt-Hürth - Wie viel Spaß und Freude das Tanz- und Kulturcafé an Alzheimer
Erkrankten Menschen bereiten kann, zeigte wieder das Treffen im
Löhrerhof. Um die zehn Erkrankte waren mit ihren Angehörigen
gekommen, um gemeinsam zu singen, zu tanzen und einfach mal eine
Abwechslung vom Alltag zu erleben.

Das Programm, das Dr. Sibylle Schreckling, Fachärztin für Neurologie
und Psychiatrie und Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft
Rhein-Erft-Kreis gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft für psychisch
Kranke im Erftkreis auf die Beine gestellt hat, konnte sich wieder
einmal sehen lassen. Zu Einstimmung gab es Musik von der Band
„Spätlese", die die Senioren mit schmissigen Hits wie „In einer
kleinen Konditorei" und „Was kann der Sigimund dafür, dass er so
schön ist" unterhalten hat. Noch etwas zurückhaltend wippten die
Teilnehmer mit, formten die Texte schon mal lautlos mit und klatschen
zum Takt in die Hände.

Diese anfängliche Zurückhaltung haben die meisten bis zum Ende der
Veranstaltung völlig aufgegeben. Gemeinsam haben sie sich mit der
Reha-Sportgruppe „Füreinander" bewegt, bei einem Erlebnistanz mit
der Gruppe „Tanz mit, bleib fit" mitgemacht und mit dem „Trio
Nostalgico" mitgesungen. Vor allem das Mitsingen aus der Jugend
bekannter Lieder macht den Senioren besonderen Spaß.

Am Ende der Veranstaltung wirken die Teilnehmer wie ausgewechselt.
Einige sind richtiggehend euphorisch und aufgedreht. So auch
Christa-Maria Kalka (82). Die Seniorin ist eine Teilnehmerin der
ersten Stunde, war bisher bei allen zehn Veranstaltungen im Löhrerhof
dabei. „Ich bin vergesslich, sobald ich aber die Musik höre, wird
es besser", beschreibt Kalka.

Das bestätigt auch Sohn Benedict: „Manchmal, wenn sie mitten im
Gespräch in Stress gerät, fängt sie an zu singen. Danach kann sie
wieder klarer denken." Besonders toll findet die Seniorin das
Engagement von Dr. Sibylle Schreckling. „Gestern hat sie mich extra
angerufen und an das Treffen erinnert, hat mich heute hierhin gefahren
und wenn es mir nicht richtig gut geht, merkt sie das auch sofort",
schwärmte Kalka.

Schreckling organisiert nicht nur einmal im Jahr das Treffen im
Löhrerhof, sondern bietet auch zweimal im Monat eine kostenlose
Demenzsprechstunde und ist die Gründerin der „Gruppe Füreinander",
in der sie Betreuung für Alzheimer Erkrankte und Unterstützung und
Beratung für Angehörige im Raum Hürth anbietet.

„Mit den Angeboten versuchen wir Menschen zu aktivieren", sagt
Schreckling. So gibt es neben dem Reha-Sport für Gehfähige und
Nicht-Gehfähige unter anderem auch Treffen einer Interkulturellen
Pflege-Selbsthilfegruppe.

- Magdalena Marek

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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