Schützenfest Hermülheim
Stolzer Imperator an der Spitze der Schützen
Hermülheim - Manche Schützen müssen erst gedrängt werden, bis sie sich bereit
erklären auf den Königsvogel zu schießen. Davon kann bei dem ersten
Vorsitzenden der St. Hubertus Schützenbruderschaft Hürth-Hermülheim
Peter Horst keine Rede sein. Zweimal war er Schützenkönig, dann
Schützenkaiser und nun repräsentierte er als Schützen-Imperator
seine Schützenbruderschaft: eine ansehnliche Leistung.
Das Amt des Schützen-Imperators passte sehr gut zu dem
hochgewachsenen Peter Horst. Und auch davon, dass ihm das Amt an der
Spitze der Schützenbruderschaft langweilig sein könnte, konnte auch
keine Rede sein: „Ich habe das Fest als Imperator richtig genossen,
denn anders als man denken könnte, gleicht kein Schützenfest dem
anderen. Man ist immer von anderen Menschen umgeben und auch die
Stimmung ist nicht immer gleich.“ Mit dem 50. Schuss setzte sich
Horst vor einem Jahr auf dem Schießstand gegen drei weitere
Mitbewerber durch. Für Ehefrau Karin war das ein ganz besonderer
Moment, denn „endlich habe ich es tatsächlich mal mitbekommen, als
der Vogel von der Stange fiel“.
Und auch sonst stand das 106. Schützen- und Volksfest unter einem
guten Stern. Vor allem die vor drei Jahren eingeführte
Open-Air-Veranstaltung am Samstag auf dem Schützenplatz war in diesem
Jahr bei milden Sommertemperaturen ein echter Renner. Die Band
„Nordstars“ sorgte für eine Bombenstimmung und als besonderes
Leckerbissen gab es einen Auftritt von Marita Köllner alias „et
fussich Julchen“. Um die 200 Gäste feierten die gelungene
Veranstaltung.
Beim besten Wetter und zahlreichen Besuchern entlang der Zugstrecke
fand auch der traditionelle Festzug durch den Ort am Sonntag statt.
Dabei ließ sich das Königspaar stilvoll in einem noblen Cabrio
kutschieren – eine Pferdekutsche kam in diesem Jahr nicht infrage,
denn Karin Horst leidet wohl unter einer Pferdehaarallergie.
Nichtsdestotrotz strahlte die Ehefrau in einem eigens für sie
geschneidertem gelben Abendkleid mit ihrem Gatten um die Wette. Dass
es für das Schießen auf den Königsvogel am Montag mehrere Bewerber
geben würde, zweifelte indes niemand. Denn anders als die
Schützenvereine ringsum, haben die Hermülheimer keine
Nachwuchssorgen. Das stellte nicht nur der Jüngste beim Zug, der
vierjährige Ben, der mit seiner zweijährigen Cousine Leonie wohl das
süßeste Paar abgab unter Beweis, sondern auch die 13-Mann starke
Jugendabteilung. Von dem Gesichtspunkt aus müsste Imperator Peter
Horst also nicht mehr um die Königswürde schießen. „Jetzt ist
Schluss!“, sagte er auch überzeugt. Eine Aussage, der weder Sohn
Sebastian noch Ehefrau Karin so richtig glauben wollten.
- Magdalena Marek
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.