Sana Krankenhaus
THW aus Leverkusen zur Hilfe gerufen - Zwischenfall bei Probelauf
Hürth - (red) Für den technischen Leiter des Sana-Krankenhauses Hürth,
Markus Fischer, war es ein Schreck am Morgen: Um kurz vor 8 Uhr kam es
zu einem Zwischenfall während eines Probelaufs für das
Notstromaggregat.
„Plötzlich spritzte der für den Betrieb des Gerätes benötigte
Diesel durch den gesamten Geräteraum“, schildert er die Situation
in dem kleinen schallgeschützten Anbau an der Krankenhausstraße.
„Wir haben vor zwei Jahren bereits ein Notfallkonzept für einen
solchen Fall mit dem THW erarbeitet, das nun gegriffen hat.“
Das Technische Hilfswerk rückte mit Sonderrechten aus Leverkusen an
und hatte ein Ersatz-Aggregat „im Gepäck“ – das dann aber
glücklicherweise nicht benötigt wurde. „Die Fachleute konnten den
Fehler schnell finden und beheben. Es war letztendlich nur ein
Schlauch – die Zuleitung vom Dieseltank zum Notstromaggregat –
geplatzt.“
Ein Notstromaggregat ist im Krankenhaus lebensnotwendig. Sollte aus
irgendwelchen Gründen der Normalstrom ausfallen, was zum Beispiel bei
Unwettern wie in den vergangenen Tagen schnell mal passieren kann,
springt die Notstromversorgung ein und sorgt dafür, dass in den
sensiblen und kritischen Bereichen des Hauses alles weiterhin
funktioniert. „Gerade im OP, auf der Intensivstation oder bei
schwierigen Untersuchungen kann ein Stromausfall schwerwiegende Folgen
haben und Patientenleben gefährden“, sagt Dr. Torsten Schwalm,
Ärztlicher Direktor im Sana-Krankenhaus Hürth. „Da ist es extrem
wichtig, dass die Notstromversorgung einwandfrei funktioniert.“
Darum wird das Aggregat für das Krankenhaus nicht nur regelmäßig
gewartet und zu Probeläufen gestartet, vor gut zwei Jahren wurde es
auch generalüberholt.
Das Szenario eines Ausfalls dieser wichtigen Versorgungsstruktur hatte
Markus Fischer bereits vor einigen Jahren ins Auge gefasst. „Ich
habe mich damals informiert, wo wir im Notfall schnell einen Ersatz
herbekommen könnten“, erinnert er sich. „Viele professionelle
Unternehmen bieten so etwas an, aber eigentlich nur bei rechtzeitiger
Vorbestellung, wenn also ein Ausfall planbar ist. Für den unplanbaren
Notfall bin ich nur beim THW fündig geworden.“ Damals wurde dann
ein gemeinsamer Plan erstellt, der nun erstmals gegriffen hat. Die
Experten der Hilfsorganisation waren schnell vor Ort, sondierten die
Lage und nutzten nach Behebung des Schadens die weitere Situation als
Übungseinheit.
„Wir sind zwar einsatz- und übungserfahren, nutzen aber gerne
solche Gelegenheiten, um weitere Erfahrung zu sammeln“, sagt Steffen
Schulz, THW-Einsatzleiter des THW-Ortsverbands Bergheim. „In diesem
Fall konnte der vordergründig erkennbare Schaden schnell durch die
Fachfirma behoben werden. Aber wir haben die Anlage im Anschluss an
die Reparatur noch mal zwei Stunden lang unter Volllast gefahren um zu
erkennen, ob nicht doch noch versteckte Schäden vorhanden sind, die
erst später aufgefallen wären.“ So aber konnte genau das
ausgeschlossen werden – und wäre doch noch etwas passiert, hätte
man umgehend auf das jetzt vor Ort befindliche mobile Ersatzaggregat
zurückgreifen können. Das Notfallkonzept zwischen dem
Sana-Krankenhaus Hürth und dem THW im Rhein-Erft-Kreis ist derzeit
noch einzigartig im Kreisgebiet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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