Hürther Brücke der Kulturen
„Uns allen ist ein Heimatgefühl wichtig“

Anna Mussawi bot ihr Reisgericht nach iranischer Art an. | Foto: Hürther Brücke der Kulturen
  • Anna Mussawi bot ihr Reisgericht nach iranischer Art an.
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Hürth - Woraus ist Baba Ganoush? Was steckt in den Samsa-Teigtaschen?
Spezialitäten aus Ländern wie Syrien, Afghanistan, Iran, Irak,
Guinea, Nigeria, Pakistan, Türkei, Eritrea und einigen mehr konnten
in Hürth verkostet werden. Der gemeinnützige Verein Hürther Brücke
der Kulturen hatte zum Fest eingeladen, das unter dem Motto stand:
„Heimat es … wo du nit abseits stehs“.

(red). Die Zeile aus einem Lied der Paveier stimmte ein auf das Thema,
mit dem sich der Verein und Geflüchtete, die in Hürth wohnen, in den
letzten Monaten auseinandergesetzt hatten. Was macht Heimat für mich
aus? Was wünsche ich mir für meine Zukunft in der neuen Heimat NRW?

Fördergeld hatte die Hürther Brücke vom Landesministerium Heimat
aus dem Programm „Heimat.Zukunft.NRW.“ erhalten.

Damit besuchte eine Gruppe Geflüchteter den Landtag in Düsseldorf
und erfuhr vom Hürther Landtagsabgeordneten Frank Rock, wie das
deutsche Politiksystem funktioniert. Es entstand eine muntere
Fragestunde und Rock resümierte: „Das war das spannendste
Gespräch, das ich heute bisher geführt habe.“

Als weitere Aktion im Vorfeld des Festes erarbeiteten sich Schüler
des Albert-Schweitzer-Gymnasiums mit ihrem Geschichtslehrer das Thema
Heimat.

Geflüchtete taten dies parallel in ihrem Deutschkurs. In den
nächsten Wochen sollen die beiden Gruppen zusammentreffen und
gemeinsam über ihre Erkenntnisse sprechen.

Mit dem bekannten Kölner Künstler Romain Burgy malten die Hürther
Migranten, was Heimat für sie bedeutet. Und im Hürth Park machten
sie gemeinsam mit Radio Erft eine Umfrage unter den Bürgern, was sie
sich unbedingt in der Region einmal anschauen sollten. So kamen
lebendige Gespräche zustande, die zeigten: Letztlich haben
vermeintlich Fremde sehr ähnliche Interessen wie die Befragten.

Dem Verein geht es um Integration. Bettina Tanneberger vom Vorstand
der Hürther Brücke: „Wir wünschen uns, dass Bürger und Migranten
mehr miteinander in Kontakt kommen, einander kennenlernen und
erfahren: Wir gehören in Hürth einer gemeinsamen Gesellschaft an.
Uns allen ist ein Heimatgefühl wichtig. Dazu braucht es Gespräche
und Begegnung ohne Vorbehalte.“

Highlight des Festes war das Ergebnis einer Fotoaktion: Die
Geflüchteten hatten Hotspots in Hürth abgelichtet, woraus der
Fotokalender „Heimat Hürth 2020“ entstanden ist. Er ist ab sofort
bei der Hürther Brücke für sieben Euro erhältlich.

www.huerther-bruecke-der-kulturen.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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