Modellbau
Waldfriedhof mit Liebe zum Detail nachgebaut
HÜRTH - (hs). „Im Modellbauladen haben sie schon komisch geschaut, so
oft, wie ich bei ihnen Gräber gekauft habe", schmunzelt Markus Mörs.
Insgesamt hat er im Lauf von zwei Monaten mehrere hundert Euro
ausgegeben.
Die Arbeitszeiten eines Bestatters sind - wie das Leben - nicht immer
planbar. Es entstehen auch schon einmal Leerlaufzeiten. Markus Mörs
von Bestattungen Klein-Mörs nutzte diese Zeit, um den Gleueler
Waldfriedhof als Modell im Größenverhaltnis 1:87 nachzubauen. Etwa
zwei Monate hat er gebraucht, um die Gräberlandschaft möglichst
originalgetreu nachzubauen. Im Schaufenster des Geschäfts lädt der
kleine Friedhof Passanten zum Entdecken ein.
Während der unregelmäßigen Arbeitszeiten als Bestatter ergab sich
für Markus Mörs immer wieder die Gelegenheit, an seinem
Modellprojekt „Waldfriedhof Gleuel" zu arbeiten. Auf zwei
Spanplatten, zusammen zwei Meter lang und 60 Zentimeter breit, legte
er Friedhofswege an, über die insgesamt etwa 200 Gräber erreichbar
sind. Auch das geschäftige Treiben auf einem Friedhof konnte mit
kleinen Figuren realistisch dargestellt werden. Viele Figuren
entsprechen sogar realen Menschen, etwa der Friedhofswärter mit den
weißen Haaren, oder der Fahrradfahrer, der inzwischen schon selbst
verstorben ist. „Dass es sogar eine Beerdigungsszene an einer
offenen Grabstelle gibt, hat mich aber auch erstaunt", so Mörs
weiter. Bäume und Sträucher setzte er an Originalstellen; viele
Fotos halfen hierbei. „Ich bin zwar jede Woche auf dem Friedhof,
kann mir aber dann doch nicht jedes Detail merken", sagt Markus Mörs.
Aber es gab auch spezifische Einrichtungen, bei denen Mörs
improvisieren musste: Die große Weide gab es in dem Maßstab nicht.
Hier half ein Baum aus einem größeren Maßstab aus. Aus einer
Kaugummi-Dose schnitt Mörs die Kreuzigungsgruppe im Zentrum des
Friedhofs aus. Die Beschriftung des Leichenwagens der Firma
Klein-Mörs kommt - noch lesbar - aus dem Laserdrucker, wie auch der
Schriftzug für das Auto des Blumenlieferanten.
Mit Vergnügen beobachtete Vater Werner Mörs die Arbeiten seines
Sohnes. Er slbst hatte früher eine Modelleisenbahnlandschaft gehabt.
Und so konnte er auch den wochenlangen Verlust des zweiten
Beratungsbüros verschmerzen, denn hier sah es aus wie auf einer
Baustelle. Aber das Ergebnis stellt Vater wie Sohn sehr zufrieden. Und
auch im Schaufenster erregt die kleine Friedhofsanlage viel Aufsehen.
Vor allen Kinder drücken ihre Nasen ans fenster, um die vielen
kleinen Szenen zu entdecken. „Nur die Berrenrather haben
festgestellt: Das ist ja nicht unser Friedhof!". Doch hier schafft
markus Mörs Abhilfe: Der Berrenrather Friedhof im Maßstab 1: 87 wird
das nächste Projekt des Bestatters.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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