Drei-Städte-Frühjahrsputz
Zwei Container voll mit Müll zum Abtransport
Hürth/Erftstadt - (me) Der Frühling ist da, auch wenn man das wettermäßig
gelegentlich bezweifeln kann, und viele Menschen zieht es nach
draußen in die Natur. Dort sind jedoch vielerorts leider nicht nur
frisches Grün, knospende Blüten und ausschlagende Bäume zu
entdecken, sondern auch jede Menge Müll: Zigarettenkippen,
Getränkedosen, leere Flaschen, Chipstüten, Batterien,
Mund-Nasen-Masken und vieles mehr.
Entlang der Tonstraße in Erftstadt, der Zufahrt zur Mülldeponie,
fanden sich jetzt 50 freiwillige Helfer ein, um der Abfallflut am
Waldrand den Kampf anzusagen. „Bewaffnet“ mit Handschuhen,
Greifzangen und großen Müllbeuteln sammelten sie in Kleingruppen und
coronakonform – am Ende standen etwa zwei Container voll Müll zum
Abtransport bereit.
Erschreckend war das Ausmaß der Kleinstbestandteile an Plastikfetzen,
die sich in einem drei Meter breiten Streifen entlang der Zufahrt
verteilt hatten. Wildschweine, eines der Tiere wurde während der
Aktion gesichtet, graben diese dann auch noch tief in den Waldboden
hinein.
Cleanup Erftstadt, eine seit 2018 bestehende Bürgerinitiative, hatte
die Aktion in Zusammenarbeit mit dem Entsorgungsbetrieb Remondis
organisiert. Nach dem Motto „Kräfte bündeln im Kampf gegen
Umweltverschmutzung“ beteiligten sich auch die Stadtverbände der
Grünen aus Hürth und Erftstadt.
Remondis stellte die Container zur Verfügung und sorgte für den
Abtransport.
Stefanie Schwarz von CleanUp Erftstadt, die Organisatorin der groß
angelegten Sammlung, die schon viel gesehen hat, meinte: „Wir hatten
uns auf wilden Müll gefasst gemacht, aber dies hier ist viel
schlimmer, es ist klar, dass diese Schnipsel aus den anfahrenden LKWs
geweht werden“.
Bereits im März hatte es Müllsammelaktionen von Hürther und
Erftstädter Initiativen gegeben. Aufgrund des großen Erfolges dieser
sowie der aktuellen Aktion – und des leider ebenso großen Bedarfs
– sollen im Rhein-Erft-Kreis in Zukunft häufiger solche
interkommunalen Clean-Up-Aktionen stattfinden.
Britta Bojung, Vorsitzende der Hürther Grünen zeigte sich
erschüttert: „Wir müssen das Gespräch mit den verantwortlichen
beteiligten Entsorgungsunternehmen suchen, es darf nicht sein, dass
diese Plastikflut sozusagen als „Systemfehler“ nur von
Ehrenamtlern weggeräumt wird, das wird nicht funktionieren“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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