OT Am Wunschturm wird erneuert
1,77 Mio. Euro für 
die Ostheimer Jugend

Foto: Maier Architekten
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Das Jugendzentrum OT Am Wunschtor in Ostheim ist nicht gerade das neueste seiner Art. Doch das wird sich schon bald ändern. Denn für einen umfangreichen Neubau werden nun 1,77 Millionen Euro investiert.

Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer fand deutliche Worte: Die OT Am Wunschtor an der Gernsheimer Straße in Ostheim sei „mehr als in die Jahre gekommen“. Und damit meint die SPD-Politikerin nicht die Jugendarbeit des Vereins Veedel e.V. und das Engagement von Menschen, sondern die Räumlichkeiten. Neben dem Fußball- und Basketballfeld stehen den Kindern nämlich hier nur alte Container zur Verfügung. In denen gibt es beispielsweise Hausaufgabenbetreuung, Spielangebote und Filmabende.
Glücklicherweise seien die Tage der Container gezählt, stattdessen werde dort nun etwas Ordentliches aufgestellt, so die Bezirksbürgermeisterin. Der Neubau einer Kinder- und Jugendeinrichtung ist beschlossene Sache. Dafür sorgen soll Architekt Walter Maier. Bei einer Veranstaltung vor Ort informierte er Bürger über die Pläne.

Foto: Maier Architekten

Bei denen sei die größte Herausforderung das Grundstück selbst, so Architekt Maier. Das sei sehr klein. Zwischen dem Zaun von dem Bolzplatz auf der einen und dem Nachbargrundstück auf der anderen Seite sei nicht viel Platz. Deswegen hat der Neubau ein Erd- und ein Obergeschoss.

Im Erdgeschoss soll es einen rund 100 Quadratmeter großen Mehrzweckraum, einen Abstellraum, Küche, Büro und sanitäre Anlagen geben. Im Obergeschoss wird es eine Werkstatt, einen Fitness- sowie zwei Gruppenräume geben. Von letzteren ist einer für Mädchen vorbehalten.

Während das Erdgeschoss aus Sichtbeton besteht, wird das Geschoss darüber in Holzbauweise errichtet und mit Holz verkleidet werden. Auf die Frage eines Veranstaltungsbesuchers, ob Holz nicht zu viel Pflege benötige, sagte Architekt Maier, dass dort eine Detailsache von entscheidender Bedeutung sei: „Das Holz wird rau gelassen.“ So könnten sich Fasern aufstellen, wenn es nass wird und das Wasser würde abtropfen. Werde das Holz hingegen gehobelt, bilden sich Risse, Wasser kann reinziehen und das Holz beschädigen. Auch werde das Haus mit Photovoltaik und Wärmepumpe ausgestattet, sagte Maier.

Bezirksbürgermeisterin Greven-Thürmer hingegen sprach den Punkt Barrierefreiheit an. Ein Aufzug könne schnell nachgerüstet werden, das sei in den Plänen so vorgesehen, sagte Maier. Ein Punkt, den die Bezirksvertretung Kalk im Auge behalten werde, so Greven-Thürmer. Der Neubau wird durch Landes- und Bundesmittel gefördert. 1,77 Millionen Euro stehen zur Verfügung. Weitere Fördertöpfe sollen allerdings angezapft werden.

Rolf Blandow, Geschäftsführer des Vereins Veedel e.V., ist froh, dass sich was tut. „20 Jahre haben wir für die Einrichtung gekämpft“, sagt er. Künftig stehen rund 350 Quadratmeter für die Jugendarbeit zur Verfügung. Bis dato sind es 60. Zu Beginn waren es noch viel weniger. Angefangen hat der Verein mit der Jugendarbeit an der Gernsheimer Straße im Jahr 1987 in einer Erdgeschosswohnung. Hier stand lediglich ein Gruppenraum mit 20 Quadratmetern zur Verfügung. Anfangs auf drei Jahre befristet, haben Verwaltung und Politik erkannt, dass der Bedarf da ist. 1994 wurde mit Landesmitteln eine Bolz- und Basketballanlage errichtet. Von KHD gab es Container, die bis heute als Räume genutzt werden. Architekt Paul Böhm hat die Skulptur „Wunschtor“ errichtet, die der Kinder- und Jugendeinrichtung auch den Namen gibt. 2000 wurde das „Wunschtor“ als Jugendeinrichtung anerkannt.

Nun steht wieder Geld zur Verfügung. Kinder und Jugendliche wurden in die Planungen mit einbezogen. Ein Sonnenschutz im Außenbereich wurde angebracht. Der Fitnessraum findet großen Anklang. Aber auch Ideen wurden eingebracht. Etwa, dass auf dem neuen Gebäude Strahler errichtet werden, weil der Bolzplatz derzeit nicht beleuchtet ist. Bis es allerdings so weit ist, wird es noch etwas dauern. Frühestens 2026 werden die Arbeiten beginnen. (pep.)

Foto: Maier Architekten
Foto: Maier Architekten
Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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