Ein Anwohner berichtete von unzumutbaren Zuständen
89 Einsätze der Polizei

Die Notunterkunft für Obdachlose ist durch einen hohen Metallzaun gesichert. | Foto: König
  • Die Notunterkunft für Obdachlose ist durch einen hohen Metallzaun gesichert.
  • Foto: König
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Merheim - (kg). An der Ostmerheimer Straße 220 richtete die Stadt Anfang
Dezember eine Winterhilfe für Obdachlose ein. Nun berichtet ein
Anwohner (Name i.d.Redaktion bekannt) von Belästigungen.

Er selbst habe Ende Mai die Polizei verständigt, weil eine der
wohnungslosen Personen ihn beschimpft und bedroht habe. Es sei zu
Diebstählen gekommen sei, Alkohol und Drogen würden konsumiert, die
Notdurft in Büschen und an Bäumen verrichtet. Betreuer habe er am
„Objekt“ noch nie gesehen. „Generell finde ich die Hilfe super,
und es ist in Ordnung, dass es die Winterhilfe gibt. Aber die Hilfe
muss gezielt sein, und die Bürger müssen geschützt werden“,
erklärt er.

Die Stadt teilte auf Anfrage mit, dass ein Shuttlebus die
Notschlafstelle mit Tagesaufenthalt bis zum 3. Mai angefahren habe.
Dieser Bus verkehrte vom Heumarkt zur Ostmerheimer Straße 220. Die
Nutzer könnten dort 24 Stunden verbleiben. „Tagsüber halten sich
circa 40 bis 50 Personen in der Einrichtung auf dem Gelände auf,
davon circa 30 Personen der Einrichtung der Winterhilfe“. Das
Angebot, welches auch im Rahmen der Pandemie geschaffen wurde, werde
zum 30. Juni eingestellt, so der Stadtsprecher weiter.

Die Zunahme von Beschwerden und Vorfällen sei bekannt und werde sehr
ernst genommen: „Wir stehen diesbezüglich im engen Austausch mit
der Ordnungsbehörde, der Polizei und dem Sozialamt“. Die
Mitarbeiter würden immer wieder das Gespräch suchen, über die
Situation aufklären, und dazu anhalten, „im öffentlichen Raum ein
sozial verträgliches Verhalten an den Tag zu legen“. Dazu zählten
auch regelmäßige Rundgänge in der nahen Umgebung. Mitarbeiter des
SKM (Sozialdienst Katholischer Männer) betreue das „Objekt“. .
Darunter sind Fachkräfte, Studenten und Hauswirtschaftskräfte.
Zusätzlich sei ein Sicherheitsdienst mit sieben Mitarbeitern im
Einsatz.

Die Polizei Köln erklärte auf Anfrage, dass an der Örtlichkeit in
diesem Jahr bis Ende Mai insgesamt 89 Einsätze gemeldet wurden.
„Die häufigsten Anlässe waren Hausfriedensbruch (25), Randalierer
(9) sowie Belästigung (7). Im Verlauf dieser Einsätze erteilten
Polizisten diverse Platzverweise, neun Menschen wurden in Gewahrsam
genommen, eine Person wurde festgenommen“, heißt von der Polizei.
Eine Stellungnahme der SKM lag bis Redaktionsschluss noch nicht vor.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.