Gemeinsame Hilfe
Am Neubrücker Ring entstehen Systembauten für 150 Flüchtlinge
NEUBRÜCK - (kg). Etwa 150 Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan
werden in die Systembauten am Neubrücker Ring einziehen. „In jeder
Wohneinheit wird eine Familie untergebracht“, kündigte
Wohnungsamtsleiter Josef Ludwig auf einer Informationsveranstaltung in
der Kurt-Tucholsky-Schule an.
Für Juli ist die Übergabe an die Stadt geplant. Zurzeit zieht das
städtische Wohnungsunternehmen GAG Immobilien AG drei zweigeschossige
Baukörper mit 37 Wohneinheiten für zwei bis acht Personen hoch. Die
Bodenplatte ist bereits fertiggestellt.
Einige der rund 120 Zuhörer in der Schulaula monierten die späte
Information der Bürger. Eine Bürgerin fragte, ob es einen
zusätzlichen Supermarkt geben würde, da bereits die am Rather
Kirchweg untergebrachten Flüchtlinge in Neubrück einkaufen würden.
Zudem wird eine weitere Unterkunft an der Rösrather Straße/ Ecke
Pauline-Christmann-Straße errichtet. Bezirksbürgermeister Marco
Pagano gab zu, dass die Nahversorgung ein Problem sei. Einen neuen
Supermarkt könne aber weder er noch Wohnungsamtsleiter Ludwig
beschließen.
Pagano hob anderseits die Ehrenamts-Initiative hervor und versicherte:
„Mit der Willkommensinitiative für Brück und Neubrück und mit dem
Bürgerverein Neubrück haben wir gute Chancen, das hier gemeinsam zu
stemmen.“
Wolfgang Schmitz, Sprecher der Willkommens-Initiative, lud die Bürger
zu einem Stammtisch „Em Hähnche“ in Brück ein, der jeden dritten
Montag um 19 Uhr stattfindet. Sylvia Schrage, die Vorsitzende des
Bürgervereins, warb um ehrenamtliche Hilfe für die Bewohner der
neuen Unterkunft. Wohnungsamtsleiter Ludwig hatte zuvor erklärt, dass
man sich vor Ort eine Zusammenarbeit „mit vielen Netzarbeitern“
vorstelle. „Bitte kommen Sie auf uns zu“, sagte er. „Wir
brauchen den Einsatz von Ehrenamtlichen, die nah am Menschen
stehen.“ Der Bezug der Unterkunft ist für Anfang August geplant.
Mit der GAG bestehe ein zehnjähriger Vertrag, auf dem Grundstück sei
nach dem Baugesetz nur ein temporärer Standort für eine
Flüchtlingsunterkunft möglich, erklärte Ludwig.
Stimmen wurden laut, für die Querung des viel befahrenen Neubrücker
Rings einen beampelten Übergang einzurichten. Schrage verwies auf die
angespannte Situation in den Schulen der Umgebung hin: „Die sind
pickepacke voll.“ Das Schulamt solle „endlich mal aktiv werden“.
Erfahrungsgemäß liegt der Anteil der unter 18-Jährigen einer
Flüchtlingsfamilie stadtweit bei 30 bis 45 Prozent. Laut Ludwig gibt
es inzwischen 180 Vorbereitungsklassen in Köln.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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