10.000 Euro für „Kalk liebt Demokratie"
Auf dem Weg zur Begegnung
Kalk - (ha). Die Stiftung KalkGestalten ruft im Jahr der Bundestagswahl
zur Förderung der demokratischen Teilhabe im Bezirk auf. Unter dem
Slogan „Kalk liebt Demokratie“ können gemeinnützige
Einrichtungen noch bis zum 18. Juni ihre Projektideen einreichen und
auf eine finanzielle Unterstützung hoffen. Stiftungsvorstand
Elizaveta Khan berichtet im Interview über eine
Herzensangelegenheit.
Kölner Wochenspiegel: „Kalk liebt Demokratie“ suggeriert einen
Ist-Zustand. Handelt es sich dabei um einen Wunsch oder die
Realität?
Elizaveta Khan: Es ist beides. In Kalk sind viele engagierte Leute
unterwegs, um sich für wichtige Themen einzusetzen. Vieles findet
momentan digital statt, aber es braucht die persönliche Begegnung auf
den Plätzen, den Straßen und in den Häusern. Wir wollen die
Menschen motivieren und aufzeigen, dass in Punkto gesellschaftlicher
Teilhabe eigentlich alles schon da ist. Alles steht in den
Startlöchern. Wir brauchen nur noch den Anschub, damit wir uns wieder
treffen und miteinander reden können, abseits von den Online-Räumen.
Man könnte also sagen, die Utopie „Kalk liebt Demokratie“ steht
kurz vor der Realisation.
Kölner Wochenspiegel: Wer kann sich beteiligen?
Elizaveta Khan: Gemeinnützige Einrichtungen aus dem Bezirk von
Kalk. Wir begrüßen es sehr, wenn sich verstärkt auch junge Leute
bewerben. Alles, was wir machen, ist für die nächste Generation. Es
ist nie nur auf uns bezogen. Selbstverständlich sind wir für alle
Initiativen offen.
Kölner Wochenspiegel: Sind Teilnahmen auch für Gruppierungen ohne
Internetzugang möglich?
Elizaveta Khan: Natürlich. Die Leute können bei uns anrufen und
sich die Unterlagen schicken lassen, um sie handschriftlich
auszufüllen. Wir helfen auch gerne dabei. Wer will, kann nach
Terminvereinbarung bei uns vorbeikommen. Wir schauen uns jede
Einreichung an. Der Antrag ist nur zwei Seiten lang. Es braucht auch
keine spezielle „Projektsprache“. Die Bewerber*innen müssen
einfach nur aufschreiben, was sie sich vorstellen.
Kölner Wochenspiegel: Wie hoch ist die Ausschüttung?
Elizaveta Khan: Das ist unterschiedlich. Vorletztes Jahr hatten wir
zwölf Projekte mit Ausschüttungen zwischen 500 und 2.000 Euro.
Kölner Wochenspiegel: Wie könnten die Projekte aussehen?
Elizaveta Khan: Grundsätzlich geht es um kreative Impulse, wie wir
Menschen zusammenbringen. Wir müssen miteinander reden – nicht nur
über die Pandemie. Welche Widersprüche gibt es in dieser
Gesellschaft? Es geht wirklich um das Aufeinandertreffen von
unterschiedlichen Positionen und dabei um ein Wiedererlernen der
Begegnung. Demokratie ist eine Lebensform, daher braucht es Menschen,
die diese Form mit Ideen füllen.
Kölner Wochenspiegel: „KalkFördert“ hat die Projekte „Wir
l(i)eben Demokratie“ und „Europa“ initiiert. Wie fällt ihr
bisheriges Fazit aus?
Elizaveta Khan: Es gab eine große Resonanz von den
unterschiedlichsten Trägern und Einrichtungen beispielsweise aus dem
Jugendbereich. Damit sind wir sehr zufrieden. In jedem Menschen, der
teilgenommen hat, ist dabei etwas Nachhaltiges entstanden, dass weiter
wächst und weitergetragen wird in die Familien oder in die Cliquen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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