Rath/ Heumar:
Aufruf zur Willkommenskultur
RATH/ HEUMAR - (kg). Monate bevor auf Höhe des Wendehammers an der
Pauline-Christmann-Straße die ersten Holzgebäude bezugsfertig sein
werden, sind rund 20 Unterschriften für eine Willkommens-Initiative
zusammengekommen. In die Wohnungen sollen ab Sommer bis zu 200
Geflüchtete einziehen, die überwiegend aus Syrien und dem Irak
stammen.
„30 bis 40 Prozent davon werden Kinder sein“, berichtete
Wohnungsamtsleiter Josef Ludwig auf einer
Bürger-Informationsveranstaltung im evangelischen Gemeindezentrum der
Versöhnungskirche.
Sozialraumkoordinator An-dreas Hansmann nahm an, dass sogar fast jeder
vierte der späteren Bewohner ein Kind sein könnte und fragte in
diesem Zusammenhang nach freien Kita-Plätzen. Sylvia Schrage,
Vorsitzende des Bürgervereins Neubrück, mahnte zur Nähe zu
Neubrück und Ostheim: „Die Bewohner der Notunterkunft werden nicht
nach Rath in den Kindergarten gehen“, erklärte sie. Ludwig
versicherte, dass man in Kontakt mit Kindergärten und Schulen
stehe. „Aber gehen sie davon aus, dass es holprig wird.“
Der Amtsleiter erklärte auf Nachfrage, dass das Grundstück an der
Pauline-Christmann-Straße von der Rösrather Straße her erschlossen
werde. Unter den rund 60 Zuhörern befanden sich auch die Kalker
Bürgeramtsleiterin As-trid Lemcke, CDU-Ratsfrau Ursula Gärtner und
Seniorenvertreter Dr. Martin Theisohn. Wolfgang Roick aus Rath regte
an, Überlegungen aufzunehmen, vom Gewerbegebiet aus eine direkte
Verbindung zur Stadtbahnhaltestelle Steinweg herzustellen. Ludwig
nannte dies „eine pfiffige Lösung“.
Für die Familien werden zweigeschossige Häuser mit Satteldach
errichtet. Zusätzlich zu den Wohnungen wird es Aufenthaltsräume und
einen Aufenthaltsbereich im Zentrum der Anlage geben. Die neun
Holzbauten werden von einem Investor errichtet, der die Gebäude an
die Stadt vermietet. Wie an anderen Standorten kümmern sich
Sozialarbeiter (Schlüssel 1:80) sowie Sicherheitsleute um die
Bewohner der Notunterkunft.
Gerhard Wenzel rief zu einer „Willkommens-Initiative“ auf. Der
Pfarrer erzählte, dass die Sensibilität für Geflohene mit Aufkommen
der großen Flüchtlingswelle entstanden sei. Bereits vor eineinhalb
Jahren hätten sich zahlreiche Bürger auf seinen Appell hin
zusammengefunden, um Hilfe anzubieten. „Damals war Rath/ Heumar noch
nicht betroffen“, sagte Wenzel. Aufgrund der positiven Resonanz sei
er „sehr hoffnungsvoll“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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