Wege aus Sprachlosigkeit
Ausstellung informiert über Kölner Selbsthilfegruppen
Kalk - (ha). Besucher des Kalk Karree am Ottmar-Pohl-Platz 1 finden im
Eingangsbereich der Stätte eine unkonventionelle Ausstellung vor:
Noch bis zum 1. Februar können sich die Gäste über Angebote der
Selbsthilfe-Kontaktstelle Köln informieren.
Neben einer repräsentativen Gruppenauswahl an Stellwänden erteilen
Mitarbeiter Auskünfte über das Spektrum der stadtweiten Initiativen
und verteilen den aktuellen Wegweiser mit über 230 Adressen. Als
Träger der Wanderausstellung „Selbsthilfe tut gut – macht Mut“
fungiert der Paritätische Wohlfahrtsverband.
„Wir möchten vor allem darauf hinweisen, wie umfangreich die
Offerten sind. Die Wanderausstellung ist wichtig, weil wir in den
verschiedenen Vierteln präsent sein können. Das Kalk Karree
gewährleistet eine hohe Frequenz an Besuchern, vor allem auch
Menschen mit Migrationshintergrund, die wir so erreichen können. Wir
informieren deshalb in Deutsch und in Türkisch“, berichtet Öznur
Naz von der Selbsthilfe-Kontaktstelle über die umfangreiche
Themenauswahl wie „Glücksspielsucht“, „Unerfüllter
Kinderwunsch“, „Parkinson“, „Defi-
brillator“, „Gerinnungshemmer“ oder „Diabetes“.
Neben etablierten Treffen, wie beispielsweise die des Deutschen
Schwerhörigenbunds, der in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen
begeht, entstehen regelmäßig neue Gruppen, so auch Gesprächskreise
für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz. Zudem bestehen
unter anderem Gruppengründungswünsche zu den Bereichen
„Burnout“, „Inkontinenz“, „Einsamkeit“, „Migräne“,
„Kinderlähmung“ oder „Krankhaftes Aufschieben“.
Als Selbstbetroffene engagieren sich Ute und Heinrich Schinke seit
1983 ehrenamtlich für diabeteskranke Menschen und deren Angehörige.
Im Kalk Karree stehen beide als Ansprechpartner für die
Ausstellungsbesucher zur Verfügung: „Wir wissen, wie wichtig es
ist, eigene Erfahrungen mit anderen zu teilen. Davon profitieren alle,
die in irgendeiner Weise damit belastet sind. Man möchte mit seinen
Problemen nicht alleine dastehen“, erzählt Ute Schinke.
„Wir helfen grundsätzlich beim Aufbau der Gruppen und stellen
Kontakte zwischen Gründern und interessierten Teilnehmern her.
Langfristig betreiben die Leute ihre Initiativen autark. Als ich nach
Köln kam, gab es gerade mal zwei Depressionsgruppen. Heute sind es
14“, sagt Yvonne Oertel, die seit 25 Jahren für die
Selbsthilfe-Kontaktstelle tätig ist.
Der kostenlose Wegweiser „Selbsthilfegruppen in Köln von A bis Z"
liegt in der Kontaktstelle am Marsilstein 4-6 in 50676 Köln aus.
Telefonische Auskünfte erteilen die Mitarbeiter unter Telefon 0221/
95154216 und 0221/ 95154256 (türkischsprachige Information).
Allgemeine Informationen finden sich im Internet unter
www.selbsthilfekoeln.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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