Kaum Parkraum
Bezirksvertretung Kalk lehnt eine Untersuchung jedoch ab
Merheim - (kg) Vielen Bürgern dürfte die Warendorfer Straße als Startbereich
des Merheimer Karnevalszuges bekannt sein. In der Bezirksvertretung
(BV) ging es im Zusammenhang mit besagter Straße aber nicht um bunt
geschmückte Wagen, sondern um zahlreiche Autos, die dort von Pendlern
abgestellt werden und den Anwohnern wenig Chancen geben, selbst einen
Stellplatz zu finden.
Vanessa Schymanski berichtete, dass das Problem bereits in den
Morgenstunden bestünde. „Und wenn ich von der Arbeit nach Hause
komme, finde ich ebenfalls keinen Parkplatz“, klagte die Bürgerin
auf der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Kalk.
Verstärkt werde die Not durch zwei nahegelegene Pflegedienste, deren
Mitarbeiter trotz Tiefgarage öffentlichen Raum für private und
dienstliche Pkw nutzten. „In der Regel stehen täglich sieben Autos
der beiden Pflegedienste in der Straße“, erklärte Schymanski. Eine
ältere Dame mit Rollator, so die Bürgerin weiter, müsse aufgrund
der Situation in zweiter Reihe parken, um ihre Einkäufe in die
Wohnung zu bringen. Laut Schymanski hätten mehr als 50 Anwohner das
Begehren, Anwohnerparkplätze einzuführen, unterschrieben.
Michael Lange kann den Ärger der Anwohner nachempfinden. Der für
Merheim zuständige stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU
berichtete, dass er selbst „zwei Runden drehen müsse“, um einen
Platz für sein Auto zu finden. „Auch ich werde gefragt, ob ich
gleich wegfahre.“ Allerdings würde Anwohnerparken in der
Warendorfer Straße keinen Sinn machen, weil Pflegedienste auch
Anwohner seien, meinte Lange. Freier Parkraum werde so nicht
geschaffen.
Im Fall der älteren, gehbehinderten Dame gab der CDU-Politiker den
Hinweis, dass diese bei Vorliegen einer eingetragenen
Schwerbehinderung einen Schwerbehinderten-Parkplatz beantragen könne.
SPD-Fraktionsvorsitzender Markus Klein schloss sich Langes
Ausführungen an. „Das Thema haben wir hier öfter. Anwohnerparken
halten wir hier wie an anderen Stellen für keine gute Idee. Das
schafft keine neuen Parkplätze.“ Grünen-Fraktionsvorsitzender
Daniel Bauer-Dahm befand hingegen, dass Anwohnerparken die Situation
vor Ort beruhige. CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Schuiszill gab
indes zu bedenken, dass es gerade in Merheim sehr viele Pendler gebe.
Linken-Fraktionsvorsitzender Heinz-Peter Fischer machte dabei auf die
Hohensyburgstraße aufmerksam: „Dort gibt es noch mehr
Pendlerparkplätze, die stehen den ganzen Tag leer.“ Darauf, so
Fischer, müsse hingewiesen werden.
Die Bezirksvertretung lehnte eine Parkraumuntersuchung für die
Warendorfer Straße ab. Stattdessen sollen an der KVB-Haltestelle
„Merheim“ Hinweise auf alternative Parkplätze insbesondere an der
Hohensyburgstraße installiert werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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