Schulpflegschaft kritisiert Zustand der GGS
Büffeln auf der Baustelle

Besorgte Eltern: Nicole Hochhausen und Hassan Loukili zeigen ein Klassenfenster, das sich zum Gerüst hin komplett öffnen lässt. | Foto: König
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Kalk - (kg). Der Schulhof der Gemeinschaftsgrundschule (GGS)
Grünebergschule gleicht einer großen Baustelle. Ein haushohes
Gerüst steht an einem Betonbau mit Stelzen, unterhalb ist das Gerüst
mit Holz verschalt. Ein Bauzaun trennt einen großen Bereich ab,
Gestank legt sich über den Rand des Geländes. Alles wirkt beengt und
abweisend für Kinder, die sich austoben und spielen wollen.

Seit 45 Jahren steht der so genannte Stelzenbau nun schon. Zwölf
Klassen der insgesamt 320 Kinder der Grüneberschule, davon 50 mit
Förderbedarf, werden darin unterrichtet, erzählen Nicole Hochhausen
und Hassan Loukili aus der Schulpflegschaft. Hochhausen ist Mutter
dreier Kinder. Ihre beiden Mädchen besuchen die Kalker GGS, ihr Sohn
ist von der Grünebergschule auf ein Gymnasium gewechselt. Loukili hat
zwei Söhne, die die GGS besuchen, und engagiert sich zusätzlich im
Förderverein.

Der Chemiker und Apotheker Hermann Grüneberg, der mit dem Kaufmann
Julius Vorster Mitte des 19. Jahrhunderts in Kalk die „Chemische
Fabrik“ gründete, ist Namensgeber der Grünebergschule, die zuvor
GGS Kapitelstraße hieß. Auf demselben Areal ist die KGS
Kapitelstraße untergebracht. Beide Schulen beanspruchen im Prinzip
dasselbe Grundstück, den verwinkelten und verbauten Schulhof sowie
eine Einfachturnhalle. Für Außenstehende ist das Areal kaum
einsehbar.

Hochhausen und Loukili berichten, dass es ursprünglich zwei
Zweiklassen-Container gegeben habe. Einer sei vor fünf Jahren
abgerissen worden. Seitdem bestünde die Absperrung. Nun würde in dem
Bereich ein Spielplatz gebaut. Die Container, die 1968 aufgestellt
wurden, sollten ursprünglich drei bis fünf Jahre stehen bleiben.

Hochhausen erinnert sich, dass das Gerüst des Stelzenbaus, das an
zwei Seiten des Gebäudes angebracht ist, im Jahr 2014 errichtet
wurde. Auf diese Weise würden Fluchtwege ermöglicht. Bei vielen
Fenstern des Gebäudes, das in der ersten Etage von der KGS
Kapitelstraße genutzt wird, sei die Kindersicherung defekt. Die
Schiebefenster ließen sich komplett öffnen, Kinder könnten auf das
Gerüst des dreigeschossigen Stelzenbaus gelangen. Die Mitglieder der
Schulpflegschaft berichten von fehlenden Jalousien und im Stelzenbau
„gebundenem“ Asbest.

Nicole Hochhausen und Hassan Loukili kritisieren den Zustand als
„absolut nicht zufriedenstellend. Man hat den Eindruck, dass die
Kinder auf einer Baustelle groß werden.“ Schulleiterin Heike Wehner
bezeichnen sie als „sehr engagiert. Ihr ist das nicht egal. Wir
können froh sein, dass sie jemand ist, der die Kinder nicht egal
sind.“ Die Eltern aus der Schulpflegschaft sind der Meinung, dass
aufgrund der baulichen Situation mindestens fünf Personen in den
Pausen Aufsicht führen müssten.

Besorgte Eltern: Nicole Hochhausen und Hassan Loukili zeigen ein Klassenfenster, das sich zum Gerüst hin komplett öffnen lässt. | Foto: König
Das Gerüst des Stelzenbaus wurde 2014 errichtet und kleidet zwei Seiten des Gebäudes ein. | Foto: König
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