Bestellung in Gebärden
„Café ohne Worte“ erfreut sich immer Teilnehmern

Im „Café ohne Worte“ werden Bestellungen ausschließlich in Gebärdensprache aufgegeben und aufgenommen. Ziel ist es, Inklusion zu schaffen. | Foto: Flick
  • Im „Café ohne Worte“ werden Bestellungen ausschließlich in Gebärdensprache aufgegeben und aufgenommen. Ziel ist es, Inklusion zu schaffen.
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KALK - (sf). Gehörlose und hörende Menschen begegnen sich in einem Café
und bestellen ihre Speisen und Getränke in Gebärdensprache. Dieses
Konzept erfreut sich in Kalk immer größerer Beliebtheit. Bereits zum
dritten Mal fand dort nun das „Café ohne Worte“ statt.

Nach der gelungenen Premiere im Dezember und der Neuauflage im Januar
hatten die Organisatoren den Veranstal-
tungsort gewechselt und waren vom „Café X“ auf der Rolshover
Straße in das ebenfalls von der Alexianer Köln GmbH betriebene
„Café eXcellent“ im Bezirksrathaus Kalk umgezogen.
Dort war das „Café ohne Worte“ bereits weniger als eine halbe
Stunde nach seiner Öffnung mit rund 100 Gästen fast bis auf den
letzten Platz gefüllt. Gehörlose Kellner nahmen die Bestellungen von
ebenfalls gehörlosen Gästen auf, und auch die hörenden Gäste
bestellten ihre Speisen und Getränke in Gebärdensprache.
Dafür nahmen sie eine Menükarte zur Hand, die mittels Bildern die
jeweiligen Gebärden zum Bestellen der Getränke und Speisen
darstellten.  Entworfen wurden diese Menükarten von der Kölner
Studenteninitiative enactus, die das „Café ohne Worte“ ins Leben
gerufen hat. Das Projektteam besteht derzeit aus neun Personen, die so
erfolgreich arbeiten, dass sie aus ihrer Initiative inzwischen ein
eigenständiges Unternehmen  aufgebaut haben.
Als Eventagentur bietet „enactus“ das „Café ohne Worte“
verschiedenen gastronomischen Einrichtungen an. Zeigen diese
Interesse, wird ein Termin vereinbart, an dem die Speisekarten in
Gebärdensprache von „enactus“ zur Verfügung gestellt werden und
gehörlose Kellner die Bedienung übernehmen. „Wir drucken die
Speisekarten in Gebärdensprache und visualisieren die Abläufe“,
erklärt Philipp Gehrmann von „enactus“.
Die neue Plattform für Gehörlose und Hörende, die bereits in
verschiedenen Kölner Stadtteilen auf große Resonanz gestoßen ist,
hat die Inklusion zum Ziel, was bislang erfolgreich funktioniert:
„Bisher war es immer so, dass das Verhältnis zwischen Gehörlosen
und Hörenden recht ausgeglichen war“, berichtet Gehrmann und
verspricht: „Es wird definitiv wieder ein ‚Café ohne Worte‘ in
Kalk geben.“ Ziel von „enactus“ ist es, die Anzahl der Events zu
erhöhen und das Projekt über die Stadtgrenzen hinaus auf Bundesebene
auszuweiten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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