Drehbrücke wird saniert
Das Bauwerk soll für neun Monate gesperrt werden
Deutz - (kg) Für Fußgänger, Radfahrer, Freizeitsportler und Besucher der
Rheinwiesen ist die Deutzer Drehbrücke eine wichtige Verbindung.
Weite Umwege müssen in Kauf genommen werden, wenn die Brücke nicht
in Funktion ist.
In der Vergangenheit war das der Fall, als ein Schiff in 2008 die
Brücke rammte – pünktlich zu deren 100. Geburtstag. 14 Monate
dauerte es damals, bis die Brücke repariert werden konnte. Zuletzt
war Anfang dieses Jahres nach dem Hochwasser die Schwenkeinrichtung in
Mitleidenschaft gezogen worden. Nun soll das robuste Nietenbauwerk aus
wilhelminischer Zeit erneut gesperrt werden.
Am 27. September kommt dazu eine Vorlage in den Rat. Sie durchläuft
zuvor Ausschüsse und die betroffenen Bezirksvertretungen. „Geplant
sind die Erneuerung des Korrosionsschutzes, der Schrammborde und der
Gehwege, die Restaurierung der Geländer, der Austausch der
Übergangsbleche zwischen Brücke und angrenzender Straße, die
Erneuerung der Fahrbahnkonstruktion einschließlich eines neuen
Fahrbahnbelages, der Austausch von zerstörten vertikalen Streben
beziehungsweise die Restaurierung von erhaltenswerten Streben sowie
der Austausch der Antriebswelle“, teilt Lars Hering vom Kölner
Presseamt mit.
Die Auftragsvergabe sei für das zweite Quartal 2019 vorgesehen. Die
Investitionskosten sollen inklusive aller Nebenkosten rund 3,7
Millionen Euro betragen. Die Bauzeit wird mit 40 Wochen angegeben. Das
entspricht einer Sperrung von einem Dreivierteljahr. Laut Vorlage aus
dem Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau gibt es zum Beschluss
der Generalsanierung keine Alternative: „Die Generalsanierung ist
aus fachlicher Sicht zwingend erforderlich.“
Die Drehbrücke wurde am 28. März 1908 in Betrieb genommen – und
damit zur Gründerzeit des Deutzer Hafens. Sie wurde im Jugendstil
errichtet, ist etwas größer als ihr linksrheinisches Pedant im
Rheinauhafen und wird ausschließlich elektrisch gesteuert. Mittels
Hydraulik wird der Überbau mit einem Gewicht von 177 Tonnen angehoben
und dann durch einen Elektromotor gedreht.
Das Bauwerk der AG für Eisenindustrie und Brückenbau vormals J.C.
Harcort aus Duisburg zählt zu einer der letzten Drehbrücken
Deutschlands. Seit 1980 steht sie unter Denkmalschutz.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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