Kalker Stadtbezirk
Das Jahr 2016 im Rückblick

Der Kalkberg: Eine Hochdeponie, die unter anderem Kalkschlamm, Cyanid und Schwermetalle enthält. | Foto: König
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  • Der Kalkberg: Eine Hochdeponie, die unter anderem Kalkschlamm, Cyanid und Schwermetalle enthält.
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KALK - (kg). Der Kalkberg ist keine natürliche Erhebung. Er wuchs über
Jahrzehnte. In ihm wurden Kalkschlämme und andere Produktionsabfälle
abgeschüttet und von Erde umgeben. Festgestellt wurden unter anderem
aber auch Schwermetalle und Cyanide. Auf der tafelbergähnlichen
Anhöhe wurde eine Rettungsstation für Hubschrauber errichtet, in
Betrieb ging sie bis heute nicht. Eine 50.000 Tonnen schwere
Erdaufschüttung musste weichen, sie wurde mit als Grund dafür
gesehen, dass die Rettungsstation absackte.
Das alles geschah unter den Argusaugen der Bürgerinitiative Kalkberg.
Zu
letzt wurden der Baumbestand gerodet und Flanken der Hochdeponie
stabilisiert. Bisher ist bekannt, dass die Kosten für die
Helikopter-Station sowie die komplette Stabilisierung der
Altlastenhülle etwa 20 Millionen Euro betragen werden. Für eine
komplette Abkofferung müsste grob geschätzt die zehnfache Summe in
die Hand genommen werden.
Derweil ist der Parkplatz an der Sieversstraße abgetragen worden.
Bagger brachen altes Mauerwerk ab und hoben eine Baugrube aus. Hohe
Turmkräne stehen nun dort, wo mit der städtebaulichen Sanierung des
ehemaligen Kaufhofs begonnen wurde. Nachdem die ersten Wände
hochgezogen wurden, soll im Sommer Richtfest sein, kündigte Bauleiter
Jan Rozendom von Ten Brinke an, jener niederländischen
Investorengruppe, die die Revitalisierung des ehemaligen Kaufhofs
übernommen hat. 6.500 Quadratmeter Handelsflächen und 92 Wohnungen
sollen im Einklang mit dem Denkmalschutz entstehen. Für die Autos der
Bewohner und Kunden sind 190 Stellflächen in einer Tiefgarage
vorgesehen.
Mitte Juni zog der Wochenmarkt aufgrund von Aufzugsarbeiten an der
U-Bahn-Haltestelle Kalk Post in die Nähe des ehemaligen Kaufhofs an
der Kalker Hauptstraße. Die Resonanz bei Händlern und Kunden war
geteilt. Bemängelt wurden Umsatzeinbußen und die Enge zwischen
Parkflächen und Häusern. Die Spezial- und Rohbauarbeiten werden bis
kommenden Herbst andauern. Wann die alte Marktfläche wieder zur
Verfügung steht, ist noch nicht klar. Von den Arbeiten betroffen war
ebenfalls der kleine Weihnachtsmarkt. Er zog an die U-Bahn-Kaltestelle
an der Kalker Kapelle.
Die Lokalpolitiker gaben Ende Januar die Planung zur Umgestaltung der
Rösrather Straße im Ortskern von Rath/ Heumar in Auftrag. Ziel ist
eine höhere Attraktivität und eine Verkehrsberuhigung. An der
Einmündung der Eiler Straße und der Kreuzung mit der Gröppersgasse
und dem Röttgensweg sind Kreisverkehre angedacht; dazwischen eine
Shared-Space-Zone, also ein Raum, der von Fahrzeugen, Radfahrern und
Fußgängern gemeinschaftlich genutzt wird. Diese Art der
Straßenraumgestaltung setzt auf ein rücksichtsvolles Miteinander und
kommt zum Beispiel ohne Verkehrszeichen und Fahrbahnmarkierungen aus.
Nach knapp acht Jahren kam der Baubeschluss für die stark
sanierungsbedürftige Germaniastraße in Höhenberg in die
Bezirksvertretung. Nach einer Änderung soll sie nun zwischen der
Olpener Straße und der Gothaer Straße umgestaltet werden, was einer
Länge von rund 800 Metern entspricht.
Der aktuelle Kinder- und Jugendförderplan der Stadt bilanziert Kalk,
Humboldt/ Gremberg, Höhenberg, Vingst, Ostheim und Neubrück als das
größte in der Fläche zusammenhängende Benachteiligungsgebiet der
gesamten Stadt. Das Gebiet sei prädestiniert für
Bildungsbenachteiligung, Armmutsentwicklung und Armutszuwanderung. Der
Bezirk sei besonders von Armutslagen bedroht. Der Stadtbezirk Kalk, so
resümieren die Verfasser des Förderplans, benötige in weiten Teilen
viel Unterstützung.

Der Kalkberg: Eine Hochdeponie, die unter anderem Kalkschlamm, Cyanid und Schwermetalle enthält. | Foto: König
Derweil findet seit Sommer der Samstags-Wochenmarkt in Höhe des ehemaligen Kaufhofs statt. Wann er an  die Kalker Post zurückzieht, ist offen. | Foto: König
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