Familiäre Atmosphäre zum Wohlfühlen
Die Demenz-WG Ostheim feierte ihr Zehnjähriges
Ostheim - (ck) Älter werden und dabei die geistige und körperliche Gesundheit
im vollen Umfang behalten, ist das Ziel der meisten Menschen. Dieser
Wunsch wird nicht immer erfüllt. Zu den häufigsten
Krankheitssymptomen in den fortgeschrittenen Lebensjahren gehört die
demenzielle Veränderung des Gehirns.
Dabei führt ein fortschreitender Abbau geistiger Funktionen dazu,
alltägliche Vorgänge und Abläufe in ihrem ganzen Umfang zu
vergessen. Früher oder später stellt dies sowohl die Betroffenen als
auch die Angehörigen vor die Frage, ob und in wieweit die Pflege und
Betreuung noch im familiären Umfeld sichergestellt werden kann. Meist
wird sich in solchen Fällen für ein Pflegeheim entschieden.
Um Demenzerkrankten und ihren Angehörigen eine Alternative zu bieten,
ermöglichte die GAG 2002 am Buchheimer Weg in Ostheim ihre damals
vierte von aktuell acht Demenz-Wohngruppen. Geprägt durch eine
familiäre Atmosphäre können in den einzelnen Wohngruppen bis zu
acht Bewohner in betreutem Umfeld ihren Möglichkeiten gemäß
selbständig leben.
Wie in ihrem bisherigen Lebensalltag gewohnt, können und sollen sich
die Bewohner aktiv am Gruppenalltag beteiligen. Neben der Teilnahme an
gemeinsamen Freizeitaktivitäten gehört dazu auch die Mitwirkung bei
der Zubereitung von Mahlzeiten. Anders als in herkömmlichen
Pflegeeinrichtungen entscheiden die Bewohner und deren Angehörige
selbst über die Gestaltung des Tagesablaufs und den mit der Pflege
und Betreuung beauftragten Pflegedienstes. Als sogenanntes „Kölner
GbR-Modell“ wurde diese Wohnform überregional bekannt.
Wie hoch der Wohlfühlfaktor trotz der Einschränkungen durch die
dementielle Veränderung ist, zeigte die Partylaune bei der
Zehn-Jahres-Feier der Ostheimer Demenz-WG. Wie in einer
„richtigen“ Familie feierten die Bewohner im Alter zwischen 78 und
92 Jahren zusammen mit ihren Angehörigen und Gästen in heiterer
Atmosphäre das Bestehen „ihrer“ Wohngemeinschaft.
Monika Schneider von den Wohnkonzepten Schneider brachte es auf den
Punkt: „Es kommt darauf an, was die Menschen, die in den Wohngruppen
leben, daraus machen. In beeindruckender Weise haben alle etwas daraus
gemacht, nämlich aus dem Kleinen etwas Besonderes. Aus Bewohnern,
Pflegedienst und Angehörigen wurde eine familiäre Gemeinschaft, ein
Familienersatz“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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