Eine Schule wird 50
Die GGS Europaring hat tausenden Kindern den Weg bereitet
NEUBRÜCK - (kg). Wenn man in der GGS Europaring Eogenio Terranova und Igor
Preuß begegnet, lernt man auf einen Schlag alle männlichen
Beschäftigten der Schule kennen: den Hausmeister und den Rektor. Die
Schule, zwischen Bungalows, Eigenheimen, Mehrfamilienhäusern und
Hochhausbauten gelegen, wird in diesem Jahr 50 Jahre alt.
Rektor Preuß, seit acht Jahren an der Neubrücker Schule tätig, hat
eine dicke Kladde mit Historien angefüllt. Er holt Postkarten hervor,
die mit „Köln-Brück Konrad-Adenauer-Siedlung“ betitelt sind. Sie
zeigen typische Architektur aus den 1970er-Jahren: Große Plätze,
weite Flächen, grüne Tupfer, Bungalows, Hochhäuser.
„Das war damals hipp, schick und urban“, erklärt Preuß. Damals
unterrichteten drei Lehrer am Standort der heutigen KGS
Andreas-Hermes-Straße 57. „Eine erste, eine zweite, eine dritte und
eine vierte Klasse“, sagt Preuß. Der damals aus der Not heraus
entstandene jahrgangsübergreifende Unterricht werde heute aus Prinzip
so durchgeführt.
Die KGS entwickelte sich an der Andreas-Hermes-Straße weiter, die GGS
zog nach einem Jahr zusammen mit der Hauptschule an den
Helene-Weber-Platz. 1975 entstand der Neubau am Europaring. Heute
kümmern sich Preuß sowie ein Dutzend Lehrerinnen, zwei
Sonderpädagoginnen, eine Sozialpädagogin, eine Sozialarbeiterin, ein
Ganztagsteam aus 15 Mitarbeiterinnen sowie Hausmeister Terranova um
200 Pänz, die aus zahlreichen Nationen stammen.
„Im Zuge der Inklusion und des gemeinsamen Lernen gibt es bei uns
acht Klassen, aber nur zwei Sonderpädagoginnen“, klagt Preuß, der
Deutsch, Mathematik, Englisch und Musik unterrichtet. Er selbst gibt
als Schulleiter jede Woche zwölf Stunden Unterricht und agiert
zusammen mit einer Kollegin als Teamklassenlehrer. „Bisher hatten
wir bei den Anmeldungen ein bisschen Luft“, erklärt der Rektor.
Doch Köln ist eine expandierende Stadt. „Wir sind jetzt komplett
rapellvoll.“
Preuß hat ein Raumproblem. Er nennt dies „Belegungs-Tetris“ und
stellt klar: „Wir haben zu wenig Räumlichkeiten zur Verfügung und
müssen deshalb in die Räume des Ganztags ausweichen.“ Er
kritisiert, dass das gesamte Madaus-Gelände ohne Schulneubau
errichtet wurde, ebenso das Waldbadviertel. Momentan sei keine
Entspannung erkennbar.
Mit einer Projektwoche vom 8. bis 12. Mai begeht die GGS Europaring
ihr 50-jähriges Bestehen. Preuß ist es wichtig, ein gemeinsames Fest
für Schüler und Eltern, ehemalige Kinder, Eltern und Lehrer zu
bieten. Der Kölner Spielezirkus wird an den Feierlichkeiten
mitwirken. Für den 13. Mai ist eine Abschlussvorführung geplant.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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