BMX-Gelände vor ungewisser Zukunft
„Dirt Track“ muss die Abenteuerhallen verlassen
Kalk - (kg) „Dirt Track“ bedeute „Dreckige Erde“, erklärte Carola
Wewer. Die Leiterin der Abenteuerhallen Kalk berichtete im Rahmen
einer Demonstration vor dem Bezirksrathaus Kalk, dass sich ihre
Einrichtung am Werkstattverfahren zur Neugestaltung der Hallen Kalk
rege beteiligt habe und die Ergebnisse des Verfahrens als gut bewerte.
„Aber Politik und Verwaltung verorten uns nicht auf dem Gelände der
Hallen Kalk“, kritisierte Wewer im Namen der zahlreichen
Demonstranten, die mit BMX-Rädern, Trial-Motorrädern und einigen
selbst gebastelten Plakaten auf ihr Anliegen aufmerksam machten.
Die Diplom-Pädagogin, seit 2008 Leiterin der Abenteuerhallen,
berichtete von rund 100 Besuchern, die die Einrichtung der
Jugendzentren gGmbH täglich nutzen würden. Bis zu 50 Personen seien
es beim 3.500 Quadratmeter großen Dirt-Track-Gelände, das sich
gegenüber dem Eingang der Abenteuerhallen befindet. Genauso groß
solle die neue Fläche sein.
„Ende 2020 müssen wir von dem Gelände an den Abenteuerhallen
weg“, bedauerte Wewer. Der Grund: Dann wird dort die Schule des
Erzbistums gebaut. Wewer schilderte, dass ein Ausweichgelände
aufgrund der notwendigen pädagogischen Betreuung maximal 300 Meter
entfernt sein dürfe. Zudem dürften Trial-Motorräder im
öffentlichen Raum nicht gefahren werden und müssten aus
Versicherungsgründen in den Abenteuerhallen abgestellt werden.
Hingegen würden viele Kinder und Jugendliche ihre BMX-Räder
mitbringen.
Marcel Hagedorn von der SPD sagte auf der der Demonstration
anschließenden Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Kalk, dass „wir
die Aussicht haben, den Dirt Track in der Nähe der Abenteuerhallen zu
erhalten“. Manuela Grube, Vize-Fraktionsvorsitzende der Grünen,
fehlte hingegen „ein fester Platz“ für dieses Angebot.
Parteikollege und Fraktionsvorsitzender Daniel Bauer-Dahm sprach von
„Bauchschmerzen“, die ihm der Dirt Track bereite. „Wann können
wir mit einer Planung rechnen?“, fragte Bauer-Dahm, der zu dieser
Frage von den Demonstranten „gelöchert“ worden sei.
CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Schuiszill betonte, dass für den
Dirt Track eine Lösung gefunden werden müsse.
Wolfgang Tuch vom Stadtplanungsamt sprach von einer „sehr
schwierigen Sachlage“ und meinte: „Wir hätten dazu sehr gerne
eine Lösung präsentiert.“ Es gäbe jedoch erschwerende Kriterien.
Zu ihnen zählten die räumliche Nähe, die Größe, die Anforderung
an das Gelände und der Faktor Zeit. Langfristig, befand Tuch, könne
eine Lösung unter Berücksichtigung aller Kriterien möglich sein.
Der Stadtplaner berichtete von Gesprächen, die mit den
Abenteuerhallen stattfanden. Doch es fehlten weitere Dialoge mit
Fachämtern wie dem Liegenschafts- und dem Jugendamt. Tuch stellte
einen „geeigneten dauerhaften Platz mit Kompromissen“ in Aussicht
– oder einen Interimsort, „um anschließend zurückzukehren“.
Tuch resümierte: „Es ist noch nicht so gelöst, wie wir uns das
vorgestellt haben.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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