Störungsmelder in Gesamtschule
Diskussion über Vorurteile und Rechtspopulismus
HÖHENBERG - (sf). Mehrere Karten fliegen in die Mitte des Stuhlkreises, den die
Schüler der elften Jahrgangsstufe der Katharina-Henoth-Gesamtschule
gebildet haben. Auf den meisten Karten steht ein großes „Ja“, auf
den anderen ist ein großes „Nein“ zu lesen. Zuvor hat Fatih
Cevikkollu den Schülern die Frage gestellt, ob sie glauben, ein
wichtiger Teil der Gesellschaft zu sein.
Als die Antwortkarten alle auf dem Boden liegen, beginnt eine
kontroverse Diskussion, ob jede einzelne Person einen wichtigen Teil
der Gesellschaft darstellt. Einige Schüler beziehen die Frage nur auf
ihre schulischen Leistungen und ihre Möglichkeiten, später einmal
einen Beruf zu erlernen, mit dem sie viel zur Gesellschaft beitragen
können.
Nach dieser Einstiegsfrage diskutieren die Schüler mit Isabell Slisz
und Goska Soluch vom Verein „Gesicht zeigen – Für ein weltoffenes
Deutschland“ sowie Fatih Cevikkollu viele weitere Fragen, die sich
rund um die Gesellschaft drehen, in der sie leben, erzählen sich ihre
Zukunftsträume, prüfen selbstkritisch, ob sie selbst tolerante
Menschen sind, wo für sie Toleranz aufhört und sind mitten drin in
Gesprächen über Ängste, Vorurteile, Diskriminierung,
Rechtspopulismus sowie Zivilcourage.
Fatih Cevikkollu hört sich die Meinungen der Schüler an und
diskutiert mit ihnen mit. Bereits im fünften Jahr unterstützt der
Kabarettist, Komiker, Autor und Schauspieler den Verein „Gesicht
zeigen – Für ein weltoffenes Deutschland“ bei dessen bundesweitem
Projekt „Störungsmelder“. Dieses läuft schon im zehnten Jahr und
bringt Promis wie Fußballprofi Thomas Hitzlsperger oder Sänger
Sebastian Krumbiegel von den „Prinzen“ mit Schülern zusammen, um
mit ihnen über ihre Erfahrungen mit Diskriminierung und
Rechtspopulismus zu diskutieren.
In der Katharina-Henoth-Gesamtschule wurde zwei Stunden lang
kontrovers diskutiert, wobei Fatih Cevikkollu sowie Isabell Slisz und
Goska Soluch auch die aktuelle Politik von den Handlungen des neuen
amerikanischen Präsidenten Donald Trump bis hin zum derzeitigen
Konflikt zwischen Deutschland und der Türkei in die Gesprächsrunde
einbauten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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