Bildhauerei-Projekt
Ein Monster fürs Jugendzentrum
Für die Gremberger Pänz Zeynap (9) und Hazel (9) waren die letzten beiden Monate zwei ganz besondere. Denn sie durften in die Welt der Bildhauerei eintauchen. Ihr Werk schmückt jetzt das hiesige Jugendzentrum.
von Sebastian Flick
Humboldt-Gremberg. Das kleine Monster hat scharfe Zähne und spitze Ohren, aber noch keinen Namen. „Den überlegen wir uns noch“, sagen die beiden neunjährigen Mädchen, die unter professioneller Anleitung eine kleine Betonfigur geschaffen haben, die nun vor dem Eingang des Jugendzentrums steht.
Wie die Kunst der Bildhauerei funktioniert, haben die Kinder während des vom Landesförderprogramm Kulturrucksack NRW finanzierten Projekts „Mein Lieblingsmonster“ von zwei Profis gelernt: Der Metallbaumeister Yilmaz Dogan sowie der Werkdesigner und Technische Zeichner Yanik Linke hatten die Kinder über einen Zeitraum von zwei Monaten begleitet. Einmal in der Woche traf sich die Gruppe von elf Kindern im Alter von neun bis 16 Jahren im Jugendzentrum. Dabei unternahmen sie auch einen Ausflug zum Kölner Dom, wo sie eine Führung mit Fokus auf Material und Funktionen der Figuren im Dom erhielten und sich auf die Suche nach kleinen monströsen Figuren begaben.
Zurück im Jugendzentrum waren alle Kinder hochmotiviert, ihr ganz persönliches Lieblingsmonster aus Beton zu schaffen. Beim Zeichnen der Entwürfe durften die jungen Künstler ihrer Fantasie freien Lauf lassen. „Die Kinder waren sehr kreativ. Es sind viele filigrane Entwürfe entstanden“, berichtet Christoph Lorenz vom Kulturwerk NRW, das die Kunstaktion organisiert hatte.
Aus den Zeichnungen der Kinder wurden diejenigen Entwürfe ausgewählt, die als Vorlage für eine Skulptur aus Beton dienen könnten. Bevor es dann ans Werk ging, wurde zunächst im Kleinformat geübt: „Die Kinder hatten erst einmal kleine Objekte gegossen. So sind einige Sandförmchen entstanden“, sagt Lorenz. Nachdem diese Übungen erfolgreich verliefen ging es ans große Werk, bei dem die Nachwuchskünstler auch in die Arbeit mit elektrischen Dekupiersägen eingeführt wurden. „Das Sägen war ganz schön schwer“, erinnert sich Zeynap.
Den Kontakt zum Kulturwerk NRW hatte Albrecht Menke Mitarbeiter des Jugendzentrums vermittelt. „Es ist wichtig, dass die Kinder sehen, sie können das Gelände des Jugendzentrums mitgestalten“, sagt er. Eine weitere Zusammenarbeit mit dem Kulturwerk NRW könne er sich gut vorstellen.
Möglicherweise entsteht sogar ein großer Skulpturenpark rund um das Jugendzentrum. Jedenfalls hoffen alle Beteiligten, dass nicht wieder zwölf Jahre vergehen, bis die nächste Figur geschaffen wird. So lange sei es nämlich her, dass die älteren Skulpturen neben dem neuen „Monster“ entstanden sind. Zeynap, Hazel und ihre Freunde werden sich jetzt aber erst mal ihrem noch namenlosen Monster widmen, schließlich muss es ja noch angemalt werden.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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