Martin Theisohn beendet seine Amtszeit

Eine Stimme der älteren Generation

Ostheim - (sf). Nach 15 Jahren ist Schluss: Martin Theisohn wird bei den
kommenden Wahlen nicht wieder als Seniorenvertreter für die Stadt
kandidieren. „Ich habe mich aus persönlichen Gründen dazu
entschlossen, dass ich nicht mehr kandidiere“, sagt Theisohn, der
2018 zum Sprecher der Seniorenvertretung Köln ernannt wurde. Die
verbleibende Zeit bis zur konstituierenden Sitzung der neuen
Seniorenvertretung im Februar möchte Theisohn aber noch nutzen, um
viele Dinge voranzutreiben.

Rückblickend haben Theisohn und die übrigen rund 50 Kölner
Seniorenvertreter sehr viel für die ältere Generation erreichen
können. Die Seniorenvertretung hat deutlich mehr Mitspracherecht bei
der Stadt erhalten: „Wir haben die Seniorenvertretung als
Stadtkonferenz etabliert und können jetzt Entscheidungen treffen,
ohne erst ein anderes Gremium fragen zu müssen“, berichtet
Theisohn. Das alles war aber nur möglich, weil alle Mitglieder der
Seniorenvertretung an einem Strang ziehen. Durch die Vernetzung konnte
beispielsweise erreicht werden, dass die von der Stadt geplanten
Sparmaßnahmen im Seniorenbereich nach geschlossenem Protest der
Seniorenvertretung wieder vollständig zurückgezogen wurden.

Aber nicht nur stadtweit, auch lokal wurde viel erreicht. So hatten
sich die Senioren dafür stark gemacht, dass einige Angsträume
beseitigt wurden – beispielsweise die Unterführung der Autobahn auf
der Rösrather Straße, die jetzt bunter gestaltet wurde. „Wir haben
jetzt auch die Zusage für eine Beleuchtung im Tunnel“, berichtet
Theisohn.

Auch während der Pandemie blieb man nicht untätig: „Wir hatten
dagegen protestiert, dass die Ü80-Senioren selbständig die
Impfzentren aufsuchen müssen und konnten so erreichen, dass die Stadt
zumindest die Reisekosten für alle Senioren mit Transferleistungen
übernimmt“, berichtet Theisohn. Derzeit arbeitet er mit den anderen
Seniorenvertretern bereits am nächsten großen Projekt: „Wir setzen
uns dafür ein, dass es bei den städtischen Angeboten für Senioren
keine Einsparungen im Haushalt gibt. Beim SeniorenNetzwerk, bei der
Seniorenberatung und auch bei den präventiven Hausbesuchen darf es
keine Kürzungen geben. Wir fordern pro Bezirk eine ganze Stelle für
präventive Hausbesuche“, erklärt Theisohn.

Mit Blick auf die kommenden Wahlen möchte er motivieren, für die
neue Seniorenvertretung in der Stadt zu kandidieren.
„Seniorenvertreter ist ein schönes Amt, bei dem man viel erreichen
kann“, betont Theisohn. Wichtig ist, dass man gut im Team mit
anderen zusammenarbeiten kann. „Einzelkämpfer sind bei uns nicht
die Erfolgreichsten. Man kandidiert als einzelne Person, aber nach der
Wahl kommt es auf das Miteinander an“, hebt er hervor. Daher plant
der noch amtierende Sprecher der Seniorenvertretung für alle neu
gewählten Seniorenvertreter*innen eine Klausurtagung. „Hier werden
sich alle neu gewählten Seniorenvertreter und kennen lernen können.
Zudem werden wir bei der Klausurtagung ein Training anbieten, wie man
Themen in kleinen Gruppen bearbeitet“, sagt Theisohn.