Ein Zeichen wider des Vergessens
Einweihung des Sally-Kessler-Weges

Der Einweihung des Sally-Kessler-Wegs wohnten unter anderem Sohn Leo Kessler (v. l.), die Enkel Nina und Daniel, Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Bezirksbürgermeister Andreas Hupke, Opernsängerin Dalia Schaechter und Benzion Wieber bei. | Foto: ha
  • Der Einweihung des Sally-Kessler-Wegs wohnten unter anderem Sohn Leo Kessler (v. l.), die Enkel Nina und Daniel, Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Bezirksbürgermeister Andreas Hupke, Opernsängerin Dalia Schaechter und Benzion Wieber bei.
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DEUTZ - (ha). Nach dem Beschluss im Bezirksparlament der Innenstadt erfolgte
im Deutzer Stadtgarten nun die offizielle Einweihung des
Sally-Kessler-Weges. Der Rundweg in unmittelbarer Nähe zum jüdischen
Friedhof trägt den Namen des Holocaust-Überlebenden, langjährigen
SPD-Stadtrat und Vorstandsmitglieds der Synagogengemeinde Köln,
Samuel „Sally“ Kessler, der am 21. Februar 1912 in Köln geboren
wurde. Die Zeremonie, während der Bezirksbürgermeister Andreas Hupke
sowie der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland,
Abraham Lehrer, sprachen, erfolgte am 105. Geburtstag des 1985
verstorbenen  Zeitzeugen. Neben Vertretern der Lokalpolitik und der
Stadtverwaltung waren zudem Kesslers Sohn, Leo sowie die Enkelkinder
Nina und Daniel anwesend. Die israelische Opernsängerin Dalia
Schaechter würdigte den Demokraten mit einfühlsamen hebräischem
Liedgut.

„Es ist nicht immer einfach, einen würdigen Ort zu finden, der den
zu ehrenden Personen gerecht wird. Ich glaube jedoch, dass uns dies
mit dem Deutzer Stadtgarten gelungen ist. Der Sally-Kessler-Weg soll
ein Zeichen wider des Vergessens sein“, sagte Andreas Hupke in
Anlehnung an den vor dreißig Jahren verstorbenen Träger des
Bundesverdienstkreuzes für ehrenamtliches Engagement.

„Wir ehren heute einen Mann, der für Juden und für Nichtjuden viel
Gutes getan hat“, würdigte Abraham Lehrer die Verdienste des
gelernten Friseurs Kessler, dessen Laden nach Hitlers Machtübernahme
zu einem Treffpunkt für demokratisch gesinnte Kräfte wurde. 

Samuel Kessler durchlitt ab 1940 die Gestapo-Haft und das Warschauer
Ghetto. 1944 folgten Deportationen in das Konzentrationslager
Groß-Rosen bei Breslau und in das Außenlager Görlitz. Nach seiner
Flucht im Jahr 1945 gelangte der Kölner über Prag und Wien wieder in
seine Heimatstadt.

„Mein Vater hätte sich über die Ehrung sicherlich gefreut. Er
sagte zwar immer, dass ihm diese Würdigungen nicht so wichtig seien,
aber insgeheim hat er sich das doch gefallen lassen. Auch wir, als
Familienmitglieder,  freuen uns sehr über die Einweihung des
Weges“, erklärte Sohn Leo Kessler.

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RAG - Redaktion

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