Gemeinwohl als Ziel
Erstes Werkstattgespräch zu den Hallen Kalk stieß auf Interesse

Das ehemals elf Hektar große Areal der Hallen Kalk wurde um seine Flanken reduziert. Die Hochhäuser sollen  21 Meter hoch werden. | Foto: König
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Kalk - (kg). „Mangold statt Betongold!“ lautet ein Slogan des
Gemeinschaftsgartens Pflanzstelle. Durch eine voll besetzte Aula im
Kaiserin-Theophanu-Gymnasium beim ersten Werkstattgespräch 2019,
Initiativen wie „Stadtraum 5und4“ und den Vorstoß der Stiftung
Kalk Gestalten ist das große Interesse an einer Nutzung der Hallen
Kalk erneut sichtbar geworden.

So sagte Irmhild Engels von „Stadtraum 5und4“: „Wir wollen
zeigen, dass die Stadtgesellschaft Pläne hat. Unser Ziel ist die
Gemeinwohlorientierung der Hallen Kalk.“ Die Initiative ist ein Teil
der IG Hallen Kalk, zu der die BI Hallen Kalk um Boris Sieverts, die
Initiative „Leitbild Köln 2020“ sowie das Integrationshaus Kalk
um Elizaveta Khan gehören. Khan ist ebenfalls im Vorstand der
Stiftung Kalk Gestalten tätig.

Von dort kommt der Vorstoß, eine Beteiligung am Gemeinwohl
orientieren Projekt Hallen Kalk/ Kalk Süd zu prüfen. Im Herbst
demonstrierten rund 120 Teilnehmer für eine kulturelle und
bürgerschaftliche Nutzung. Veranstalter war der Verein „Kran 51“.
Zur Podiumsdiskussion auf dem Ottmar-Pohl-Platz kamen damals unter
anderem Baudezernent Markus Greitemann sowie Professorin Anne-Julchen
Bernhard von den BeL-Architekten, die den Gewinner-Entwurf gestaltet
haben.

Außerdem verabschiedete der Wirtschaftsausschuss im November einen
Antrag für ein Kreativhaus, das möglicherweise in Kalk-Süd
angesiedelt werden könnte. Es soll Co-Working-Space-Arbeitsplätze,
Einzelbü-

ros, Projekträume und Eventflächen zu erschwinglichen Preisen
bieten. Kalk-Süd zeichne sich durch eine positive Entwicklung und
Atmosphäre aus, heißt es in dem Antrag. Des Weiteren hätten die
Nahverkehrsanbindung und die Nähe zu Fachhochschule und RTZ
Gründerzentrum das Interesse von Investoren der Kreativ-Wirtschaft
geweckt.

Das elf Hektar große Areal der Hallen Kalk, vom dem die IG Hallen
Kalk rund die Hälfte für das Gemeinwohl entwickeln möchte, wurde
nach den jüngsten Plänen um seine Flanken reduziert. So sind die
Halle 75 (Schauspiel Köln), die Halle 76 (Museum Ludwig) und die
Halle 77 (Verwendung offen) an der Westflanke raus. Vorgesehen für
den Campus des Erzbistums ist ein BMX-Trail an der Ostflanke. Im
reduzierten Areal sei die Freiraumfläche von Halle 70 nach Halle 71
getauscht worden, erläuterte Wolfgang Tuch vom Stadtplanungsamt.
Demnach wurde das Neubaufeld näher an Halle 71 gerückt, dafür seien
der Grünzug an der Neuerburgstraße größer und die Hochhäuser
niedriger und kompakter geworden.

Architektin Bernhard stellte die Planungen in der Aula des
Kaiserin-Theophanu-Gymnasiums vor. Auf Fragen aus dem Publikum, wie
hoch die Hochhäuser werden sollen, antwortete sie auch auf Nachfrage
lediglich mit „unter der Hochhausgrenze“. Architekt Burkard Dewey
sprach dann auf wiederholter Nachfrage von sieben Geschossen oder 21
Metern. Nachfragen lösten unter anderem auch ein Parkhaus mit 500
Stellplätzen und eine Konzerthalle für 2.000 Besucher aus. Aus den
Vorträgen wurde sichtbar, dass die Zügel für eine ökonomische
Nutzung deutlich angezogen werden.

Die Pläne sehen vor, dass die Pflanzstelle in den Quartiershof
(früher Subkulturhof) kommt. Daniel Glugosz, ein Sprecher der
Pflanzstelle, erklärte dazu: „Wir lehnen das aufgrund der
Verschattung in dieser geschlossenen Lage ab und sehen darin unsere
gärtnerische und soziale Existenz gefährdet. Wir wollen bleiben, wo
wir sind.“

Marco Jesse, Geschäftsführer des Vision e.V., ein Verein für
innovative Drogenselbsthilfe, berichtete, dass die Geschäftsräume in
das Erdgeschoss eines der Hochhäuser in Nähe der jetzigen Stelle
kommen sollen. „Wenn das so mit dem Außengelände bleibt, wäre das
die beste Lösung“, stellte Jesse fest. Jesse fragt sich allerdings,
wie die Zuwegung mit der im Hinterhof geplanten Kindertagesstätte
vorgesehen sei, zumal sich der Vision e.V. für einen Drogenkonsumraum
bewerben wolle. Jesse stellt zudem die Frage, wo Räume und
Außengelände in der Zeit zwischen Abriss und Neubau hinkommen
sollen.

Ein zweites Werkstattgespräch ist für den 2. Juli vorgesehen.

Das ehemals elf Hektar große Areal der Hallen Kalk wurde um seine Flanken reduziert. Die Hochhäuser sollen  21 Meter hoch werden. | Foto: König
Baudezernent Markus Greitemann unterhielt sich unter anderem mit der Vize-Vorsitzenden Bettina Noesser (l.) von „Stadtraum 5und4“ und Elizaveta Khan von der Stiftung Kalk Gestalten.
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