Ausblick im Stadtbezirk
Es herrscht auch 2020 „Grundschul-Schulnot“ im Stadtbezirk
Kalk - (kg) Man darf gespannt sein, welches Leben in den ehemaligen
Fertigungshallen der KHD-Werke in Kalk Einzug hält. Immerhin hatte
der 1832 im Taunus geborene Kaufmann, Autodidakt und
Viertaktmotor-Miterfinder Nicolaus August Otto im damals dünn
besiedelten Kalk die industrielle und wirtschaftliche Entwicklung
Kölns und des Rheinlands mit vorangetrieben.
Inzwischen haben sich zahlreiche Bürger, Vereine und Gruppen im Zuge
der städtischen Gestaltungspläne zu Wort gemeldet und
Mitspracherecht bei der Zukunft der „Hallen Kalk“ eingefordert.
Neben mehr Grün, Gemeinwohl und Kultur, urbanem Gärtnern, einer
Markthalle und Wohnraum nach dem Vorbild „junger
Wohnungsgenossenschaften“ setzen sie sich für einen Ausbau des
inklusiven Miteinanders ein.
Zu den Entwicklungsplänen des Areals gehört der Bau des Campus des
Erzbistums, der im Sommer 2024 fertiggestellt sein soll und für 1.000
Kinder und Jugendliche ausgelegt ist. Allerdings fällt dafür Ende
2020 das Areal des Dirt Tracks gegenüber den Abenteuerhallen weg. Die
Jugendeinrichtung sucht deshalb einen 3.500 Quadratmeter großen
Alternativstandort, der maximal 300 Meter von der jetzigen Heimat
entfernt liegen darf.
Durchweg unbefriedigend gestaltet sich die Situation für die Kalker
Grundschulen, da wegen der Sperrung eines Schultrakts der KGS
Zehnthofstraße täglich 225 Kinder mit dem Bus von Ostheim nach Kalk
in die ehemalige Förderschule an der Vietorstraße fahren müssen. Es
heißt, dass die KGS den Ausweichstandort bis mindestens 2025 nutzen
muss.
Auch für die Kinder der KGS Kapitelstraße und der Grüneberg-Schule
ist die Situation schwierig. Zumindest soll die Einrüstung des
Stelzenbauses in Kürze entfernt werden. Der Umzug der KGS
Kapitelstraße in die alte Förderschule ist ausgesetzt, die seit
langem vorgesehene Grundschule an der Thessaloniki-Allee soll erst
Ende 2021 stehen, in Modulen gebaut werden und aufgrund von
Platzmangel keine Zweifachturnhalle, sondern nur eine Einfachturnhalle
erhalten.
Im rechtshreinischen Kölner Osten und Süden entstand vor etwa einem
halben Jahrhundert die Zoobrücken-Stadtautobahn in Verlängerung der
A4, gleichfalls ging man damals an den Bau der A59 und dessen
Zubringer, der die Severinsbrücke bedient und am Stadthaus in Deutz
endet. Diese Achsen waren Zukunftsmusik und wurden der wachsenden
Individual-Mobilität gerecht, die inzwischen nicht nur aus
Klimaschutzgründen eine Alternative im zunehmenden Radverkehr
gefunden hat. Es wird spannend sein, wie sich die Metropole
weiterentwickelt und ob sie in naher Zukunft an Fahrradstädte wie
Amsterdam oder Kopenhagen anknüpfen kann.
Geht man in die Gründungszeit der Colonia Claudia Ara Agrippensium
zurück, dann wurde sich dort sehr klimafreundlich bewegt:
hauptsächlich per Pedes oder per Ross und Wagen. Und für das
Frischwasser hatten römische Ingenieure eine 95 Kilometer lange
Leitung aus der Eifel nach Köln gebaut.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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