Startkapital für die Römerfestung
Förderer für Nukleus im Rechtsrheinischen gesucht

Imposante Einblicke: Künstler und FHPD-Mitglied André Rudolph zeigt seinem Chef Thomas-Georg Tremblau Details seiner ersten Anschauungsarbeit. | Foto: König
  • Imposante Einblicke: Künstler und FHPD-Mitglied André Rudolph zeigt seinem Chef Thomas-Georg Tremblau Details seiner ersten Anschauungsarbeit.
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DEUTZ - (kg). Die römischen Soldaten sind winzig im Vergleich zu den
Türmen. Etwa  20 Meter reichten die steinernen Bollwerke bis zum
Giebel des Osttors. Das Kastell Divitia, in der Spätantike auf der
rechten Rheinseite und damit im Feindesland errichtet, sollte die
Germanen abwehren, weswegen allein die Mauern acht Meter in die Höhe
ragten. Bedenkt man, dass die Menschen damals um einiges kleiner waren
als heute, muss die römische Festung mit insgesamt 141 Metern
Seitenlänge eine imposante Erscheinung gewesen sein.

Heute fährt man in der Regel ohne es zu wissen an den Mauerresten des
Osttors vorbei. Der Lanxess-Tower überschattet neben Triangel, LVR,
Deutzer Bahnhof und anderen Gebäuden das Areal. Für Touristen fehlt
praktisch jeglicher Hinweis, dass hier, zwischen Rhein und Mindener
Straße, ein essentieller Teil rechtsrheinischer Geschichte verborgen
ist. Konstantin der Große, Kaiser des Imperium Romanum, ließ um 310
Brücke und Festung von der Legion der Divitenses errichten, etwa 900
Soldaten fanden Platz in der zwei Hektar großen Anlage.
Um dem Stellenwert des Divitia-Kastell gerecht zu werden, hat der
Förderverein Historischer Park Deutz (FHPD) den Künstler André
Rudolph mit einem Modell im Maßstab 1:50 beauftragt. Das Osttor nebst
Mauerwerk hat er zur ersten Anschauung nach neuesten archäologischen
Erkenntnissen angefertigt.
„Die Mauern waren verputzt“, sagt Thomas-Georg Tremblau. Der
Künstler hat dies an einer der Kurtinen nachempfunden. Rudolph
arbeitet mit Styroporplatten, worauf er kleine Steine drapiert. Jeden
einzelnen bearbeitet er, womit er eine individuelle und authentische
Wirkung erzielt. „Das Osttor besteht aus 14.000 Steinen, die Mauern
nochmals aus bis zu 4.500“, erklärt FHPD-Mitglied Rudolph. Er
schätzt, dass das Gesamtwerk auf eine Viertelmillion Steine kommt.
Projektstart war im November, geplant ist, die Römerfestung mit einer
Seitenlänge von drei Metern auf einem 20 Quadratmeter-Gesamtwerk in
zwei Jahren fertig zu stellen. „Wir gehen dann von einem Wert von
60.000 bis 70.000 Euro aus“, sagt Tremblau.
10.000 Euro übernimmt der Förderverein. Für die übrige Summe
werden Spender und Sponsoren gesucht. Nach Vorstellung des FHPD soll
das spätere Werk, geschützt von einer gläsernen Abdeckung, im
Bereich des Rheinboulevards und des Kastells stehen. Der Boulevard
deckt Teile der Römischen Bastion ab, Mauerreste und Türme befinden
sich unter der Lauffläche.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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