Auf den Spuren Kalks
GAG-Mitarbeiter lernen Stadtteil kennen
Kalk - (kg). Damit Mitarbeiter der GAG Immobilien AG die Heimat ihrer
neuen Unternehmenszentrale besser kennen und verstehen lernen, lud die
Kölner Vermieterin zu einer Führung durch Kalk ein. Als
Stadtteilkenner konnte hierzu Dr. Fritz Bilz gewonnen werden. Der
Historiker schrieb seine Doktorarbeit über die Geschichte Kalks von
1850 bis 1910.
Bilz führte die Mitarbeiter, darunter Alt-Bezirksbürgermeister
Markus Thiele, von der Kalker Kapelle zu den ehemaligen Werken von
Klöckner Humboldt Deutz und zur ehemaligen Chemischen Fabrik Kalk,
auf dessen Gelände die Hauptverwaltung der GAG errichtet wurde.
Bilz tauchte ein in die Geschichte des Stadtteils, in „Arme Leute
Wohnen“ aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert sowie in die
Eythstraße und Dieselstraße, die früher Kaiserstraße und
Kronprinzenstraße hießen und im Zuge der Eingemeindung nach dem
Erfinder des ersten Dampfpflugs und dem Erfinder des Dieselmotors
benannt wurden.
Der Mitarbeiter der Geschichtswerkstatt Kalk erzählte Näheres zur
Sünner-Brauerei, die 1830 auf der Deutzer Freiheit gegründet wurde
und knapp drei Jahrzehnte später im damals aufstrebenden Kalk eine
größere Brauerei erhielt. „Die Gebrüder Sünner sahen, dass der
Ort mit seiner wachsenden Industriebevölkerung einen großen
wachsenden Bedarf an Bier entwickeln würde“, schilderte Bilz.
Die „Keimzelle von Kalk“, so der Experte, entstand zwischen beiden
Seiten der Höfestraße und der Kapitelstraße, begrenzt durch die
Feldstraße und die Kalk-Mülheimer-Straße. „1003 wurden die Kalker
Höfe das erste Mal erwähnt. Weil es die höchste Stelle war, wurden
dort die ersten zwei Höfe gebaut.“ Der Bereich sei auch sicher
gewesen, wenn sich der Rhein ein neues Bett gesucht habe.
Das Wachstum Kalks zog mit der Erfindung der ersten Maschinen und der
Industrialisierung an: „1883 überschritt Kalk die
10.000-Einwohner-Marke, mehr als 20.000 waren es bereits 1900“,
erzählte Bilz.
Schulen und zwei Kirchen wurden gebaut. Es soll so gewesen sein, dass
die armen Menschen zu St. Joseph gingen und die Bewohner der Villen
von Kalker Hauptstraße, Kaiserstraße und Kronprinzenstraße nach St.
Marien. Die Pieta der „schmerzhaften“ Mutter Gottes kam 1423
dorthin, wo heute die Kalker Kapelle steht.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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