Wenn im Mai „dat Trömmelche jeht“
Gartenkonzert im Paul Kraemer Haus
Kalk - Die fünfte Jahreszeit ist längst vorbei. Für das Paul Kraemer
Haus Kalk, eine Wohnstätte der Gold-Kraemer-Stiftung für Menschen
mit geistiger Behinderung, gab es in diesen Tagen aber eine
überraschende Zugabe. Die Kölner Mundartgruppe „Kölsch singe und
drinke“ kam zu einem besonderen Gartenkonzert in das Familienzentrum
der Stiftung an der Sieversstraße, zu dem die Wohnstätte
gehört.
Wegen der Corona-Krise verbringen die dort lebenden 25 Bewohnerinnen
und Bewohner seit vielen Wochen ihre Zeit als notwendige
Schutzmaßnahme in ihren Wohngruppen. Besuche sind nach wie vor nicht
erlaubt, Spaziergänge sind immer nur in einer Eins-zu-eins-Betreuung
möglich.
Um den Menschen im Haus eine Freude zu bereiten, gaben vier Mitglieder
der sonst aus sechs Musikern bestehenden Band ein einstündiges
Mitsingkonzert. Im Gepäck hatten sie kölsche Evergreens und die
bekanntesten Lieder aus dem Kölner Karneval. Als „et Trömmelche“
erklang, sprang der Funke bei den Zuhörern sofort über. Es wurde
gesungen, geschunkelt und geklatscht.
Platz für die Band bot der Garten der städtischen KiTa, die sich im
Erdgeschoss des Hauses befindet. Damit während des Konzertes alle
erforderlichen Hygienemaßnahmen weiterhin ein-
gehalten werden konnten, schauten die Bewohner von ihren Balkonen aus
zu. Die Rollstuhlfahrer fanden sich mit entsprechendem Abstand auf der
Terrasse der KiTa ein. Der Frontmann der Band, Andreas Münzel, und
seine Musikerkollegen waren mit viel Herzblut dabei. Kein Wunder, dass
auch einige Nachbarn die Gunst der Stunde nutzten und die Musik auf
ihren Balkonen genossen.
„Als wir von der Idee erfuhren, für unser Paul Kraemer Haus Kalk
ein Mitsingkonzert zu machen, waren alle Bewohner und Mitarbeitenden
sofort hellauf begeistert. Das Konzert war ein echtes Highlight in
Zeiten sozialer Distanz und vielerlei Einschränkungen“, freute sich
Professor Dr. Hans Josef Deutsch, Vorstandsvorsitzender der
Gold-Kraemer-Stiftung, der die Musiker offiziell willkommen hieß. Am
Tag darauf gab es nur ein Thema im Haus: Das tolle Konzert, von dem
sich alle eine Wiederholung wünschen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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