Katharina-Henoth-Gesamtschule wird Teil des „Courage"-Netzwerks
Gegen Diskriminierung

Sorgen für Vielfalt: Schüler und Lehrer der Katharina-Henoth-Gesamtschule. | Foto: König
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  • Sorgen für Vielfalt: Schüler und Lehrer der Katharina-Henoth-Gesamtschule.
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Höhenberg - (kg). Köln, Mitte des 17. Jahrhunderts. Die Stadt ist die größte
Metropole im Heiligen Römischen Reich. Vor den Toren tobt der
Dreißigjährige Krieg, hinter den Mauern geht der Hexenwahn um. Ein
Grund: Glaube und Aberglaube prägen den Alltag. Eines der Opfer:
Katharina Henoth.

Eine angeblich besessene Laienschwester beschuldigt die Patrizierin
des Paktes mit dem Teufel. Henoth verteidigt sich, wendet sich an die
erzbischöfliche Kommission. Doch die Gerüchte ziehen immer weitere
und größere Kreise. Die Postmeisterin wird gefoltert, erwürgt, ihre
Leiche auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Seit 1992 trägt die Gesamtschule in Höhenberg Henoths Namen. Vor
zwei Jahren hat die Lehranstalt begonnen, sich als „Schule ohne
Rassismus – Schule mit Courage“ (SOR-SMC) zu bewerben. Auf diese
Weise soll an Katharina Henoth erinnert und sich noch stärker gegen
Rassismus, Antisemitismus sowie Benachteiligungen aufgrund von
Geschlecht, Hautfarbe oder sexueller Orientierung eingesetzt werden.

„Startschuss soll am 1. April sein“, erläutert Lehrer Samir
Bouajaja, der an der Katharina-Henoth-Gesamtschule Interkulturelles
koordiniert und das SOR-SMC-Projekt steuert. Schulleiter Martin
Süsterhenn berichtet von 1.246 Schülern, die sich an der
Höhenberger Gesamtschule auf 46 Nationen verteilen. Einen Teil der
vielen Herkunftsländer zeigt ein Kurzvideo, das es zur Premierenfeier
erstmals zu sehen gibt. Die Vielfalt spiegelt sich ebenfalls in der
Schülervertretung wider, die das Projekt mitrealisieren will und sich
dafür jeden Montag trifft.

Schülervertreterin Laura Cannizzaro erläutert, dass der Kölner
Flüchtlingsrat das Vorhaben unterstütze. „Wir planen auch eine AG,
die sich mit Rassismus auseinandersetzt“, sagt die 17-Jährige. Ihre
Kollegin Soufian Maamoun (16) berichtet, dass das Projekt Kindern und
Eltern verdeutlichen solle, „um was es bei uns geht“. Die
Auszeichnung als „Schule gegen Rassismus“ sei dabei nur ein
Puzzlestück eines langfristigen Konzepts. „Vielfalt macht uns
stark.“

Das Programm am 1. April beginnt um 14 Uhr in der Schulmensa und setzt
sich aus einer Video-Vorführung, einem Theaterstück, der Prämierung
sowie zwei Klavierstücken zusammen. Letztere bereitet Schulsprecher
Mohammed Ali (18) vor.  Als Pate wird Benaissa Lamroubal,
Mitbegründerin von Rebell Comedy, zu Gast sein. Da in der Mensa
jedoch nur 300 Schüler Platz finden und die marode Aula derzeit
gesperrt ist, kann nur eine kleine Auswahl von Schülern an der Feier
teilnehmen.

Durch Namensnennung und den Eintritt in das SOR-SMC-Netzwerk des
bundesweit tätigen Vereins „Aktion Courage“ will die
Katharina-Henoth-Gesamtschule „alles daran setzen, dass es zu
solchen Vorurteilen, zu solcher Diskriminierung, zu solcher Missgunst
und zu solchem Hass, wie Katharina Henoth es erleben musste, nicht
mehr kommt. Wir wollen alles daran setzen, menschlich, offen,
vorurteilsfrei und respektvoll miteinander umzugehen und zu leben.“

Sorgen für Vielfalt: Schüler und Lehrer der Katharina-Henoth-Gesamtschule. | Foto: König
Katharina Henoth und Friedrich Spee von Langenfeld bilden eines der Staturen-Paare am Turm des Historischen Rathauses und sind vom Spanischen Bau aus gut zu sehen. Spee von Langenfeld war Jesuit und Kritiker der Hexenprozesse. | Foto: König
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