Traditionsladen macht dicht
Geht nun das Ladensterben im Veedel los?
Als Einzelkämpferin steht Kristina Linden mit ihrem Modegeschäft auf der Rösrather Straße für viele kleine Unternehmer im Veedel, die von der Pandemie und deren Schließungsanordnungen betroffen waren. Lange gab sie alles für ihr Geschäft, doch jetzt muss sie es aufgeben.
Rath/Heumar. Die Hilfen des Staates deckten zwar Verluste und Umsatzeinbußen ein wenig ab, doch mit Kriegsbeginn, Inflation und Energiekrise fielen die Umsätze auf einen historischen Tiefstand. Nach Erhöhung der Nettokaltmieten und Nebenkosten musste sich auch Linden nun eingestehen, dass die Gewinnzone nur noch schwer zu erreichen sein würde. Um Schlimmeres zu vermeiden, bleibt der Unternehmerin keine Wahl. Sie macht ihren Laden „Kristina Linden Mode und Accessoires“ dicht, nachdem er von ihrer Mutter in den 80er-Jahren gegründet wurde.
„Ich habe mir diese Entscheidung bestimmt nicht leicht gemacht. Wer mich kennt, weiß, dass ich immer mit Leib und Seele meine Ladies beraten habe, meine Kundinnen mir vor allem auch als Menschen immer wichtig waren“, sagt Linden, die prognostiziert: „Jahrzehntelang bildete der stabile Mittelstand die Eckpfeiler Deutschlands, aber nun scheint er systematisch ausgerottet zu werden. Wenn das so weitergeht, wird es bald keine inhabergeführten Einzelhandelsgeschäfte mehr geben, und ein paar Global Player werden den gesamten Weltmarkt unter sich aufteilen.“
Für sie selbst steht nun aber erst mal der Räumungsverkauf an. Die ersten Dekoteile und Ladeneinrichtungen werden in den nächsten Tagen ebenfalls ihren Besitzer wechseln, bis „Kristina Linden Mode und Accessoires“ schließt, für immer.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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