Porträt-Ausstellung von Mitarbeitern und Bewohnern
Gelebte Wohltätigkeit
Brück - (ck). Wenn Häuser reden könnten, hätte das St. Vinzenzhaus an
der Olpener Straße viel zu erzählen. Vor 120 Jahren erbaut, erlebte
es eine wechselvolle Geschichte. Zivile und militärische Nutzung
während der Wirren beider Weltkriege wechselten sich ab.
Nicht immer diente es als Alten- und Pflegeheim. Zeitweilig wurde die
Einrichtung auch als Handarbeitsschule für katholische Mädchen oder
als Lazarett genutzt. 1945 wurde nach Kriegsende auch ein Kindergarten
in Betrieb genommen.
Bis heute erfuhr das Haus verschiedene Um- und Ausbaumaßnahmen, um
den Bedürfnissen und Ansprüchen seiner Bewohner gerecht werden zu
können. Aktuell bietet die Einrichtung neben Seniorenwohnungen für
betreutes Wohnen auch 90 stationäre Pflegeplätze, elf
Kurzzeitpflegeplätze sowie Wohn- und Pflegeplätze für demenziell
veränderte Menschen.
Ambulante Dienste zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen an
Demenz Erkrankter sowie zur Begleitung während der letzten
Lebensphase zählen ebenfalls zum Angebot. Die Pflege und Betreuung
geschieht getreu dem Leitspruch von Vinzenz von Paul, dem Gründer der
Schwesterngemeinschaft: „Liebe im Herzen zu haben genügt nicht -
sie muss in Taten übergehen.“
Anlässlich des 120-jährigen Jubiläums der Pflegeeinrichtung sollte
diese Wertschätzung durch eine Porträtierung von Bewohnern und
Mitarbeitern besonders zum Ausdruck gebracht werden. Seit dem
Sommerfest wurden als wechselnde Ausstellung verschiedene Porträts
gezeigt.
Realisiert hatte diese Idee Ina von Dunten in Zusammenarbeit mit dem
Fotografen Markus Stera. „Ich arbeite bereits lange Zeit mit den
Vinzentinerinnen zusammen. Dadurch hat sich ein enges
Vertrauensverhältnis untereinander aufgebaut. Das machte sich auch in
der Arbeit mit den Bewohnern und Mitarbeitern während der jeweiligen
Foto-Shootings bemerkbar. Es war interessant, wieviel Persönliches
dadurch zum Vorschein kam. Die Arbeit hat einfach Spaß gemacht“,
sagt Stera.
Eine der porträtierten Bewohner ist Liselore Wolbert (96). 2004 bezog
sie zusammen mit ihrem Mann eine betreute Seniorenwohnung und
wechselte schließlich 2012 auf einen stationären Pflegeplatz.
Franzi Klose, eine examinierte Altenpflegerin und Mitarbeiterin der
Einrichtung, hat ebenfalls bei der Arbeit mit Markus Stera mitgewirkt.
Dass auch Jüngere Spaß an solcher sozialen Arbeit haben können,
zeigt sich am Beispiel von David. Auch der 19-Jährige erklärte sich
spontan dazu bereit, an der Ausstellung mitzuwirken.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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