Pfeife erzeugt viele Töne
Geschichtswerkstatt zu Besuch bei Orgelbaufirma Peter
KALK - (pas). Felix Böttcher bläst in eine Orgelpfeife. Der
frischgebackene Orgelbau-Geselle entlockt ihr nicht nur ihren
vorgegebenen Ton. Zu hören sind auch Nebengeräusche, die den Ton
förmlich umschwirren. Die etwa 20 Zuhörer folgten einer Einladung
der Geschichtswerkstatt Kalk, um die seit 2015 in Kalk ansässige
Orgelbaufirma Peter zu besichtigen.
„Was Sie da gehört haben, waren die Obertöne, die von jeder
Orgelpfeife hervorgebracht werden“, erklärt Böttcher, der als Sohn
des Orgelbaumeisters Christoph Böttcher in die beruflichen
Fußstapfen seines Vaters tritt. Der junge Handwerker, der seine Lehre
vor einem halben Jahr abgeschlossen hat, weiß noch mehr zu erzählen.
So habe es die ersten orgelähnlichen Instrumente bereits zu Zeiten
der Römer gegeben – allerdings eher zur Belustigung und nicht für
religiöse Zwecke wie in späteren Jahrhunderten. Erste große Orgeln
seien in der Epoche der Gotik vor etwa 700 Jahren aufgekommen. Im
Barock, also vor 350 Jahren, hatten sie heutige Maßstäbe erreicht.
„Eine mittelgroße Orgel verfügt über etwa 1.400 Pfeifen“,
erläutert der Geselle.
Vater Christoph Böttcher berichtet derweil über die Geschichte der
Firma. Orgelbau Peter wurde 1945 in Sülz gegründet und zog 1952 nach
Mülheim. Vor zwei Jahren zog die Werkstatt weiter an die Kalker
Hauptstraße. Da die Familie selbst evangelisch sei, arbeite der
Betrieb hauptsächlich für die evangelische Kirche. „Um einen
Auftrag der katholischen Kirche zu bekommen, müssen wir wesentlich
mehr Anstrengungen unternehmen“, sagt Christoph Böttcher. Orgeln
der Werkstatt erklingen nicht nur im Rheinland, sondern beispielsweise
sogar in Japan oder Südkorea.
Eberhard Becker von der Geschichtswerkstatt Kalk zeigte sich mit dem
Besuch bei der Orgelbaufirma Peter zufrieden: „Wir hatten uns
vorgenommen, den Kalkern historische Gewerke nahezubringen. Ich wusste
bis vor kurzem selbst nicht, dass es einen Orgelbau in Kalk gibt.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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